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Covenant: Leaving Babylon (Review)
Artist: | Covenant |
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Album: | Leaving Babylon |
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Medium: | CD | |
Stil: | Electro / Future Pop |
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Label: | Dependent/Alive | |
Spieldauer: | 46:12 | |
Erschienen: | 06.09.2013 | |
Website: | [Link] |
Sie war nicht von langer Dauer, die schwedisch-deutsche Liaison von COVENANT und dem Soundtüftler Daniel Myer, nach nur einem Album hat er die Band wieder verlassen, um sich fortan wieder ausschließlich seinen eigenen Projekten zu widmen. Und so sind COVENANT nun wieder eine rein schwedische Band und legen mit "Leaving Babylon" ihr achtes Studioalbum vor.
Ob es am Weggang von Myer liegt, dass die Platte weitestgehend sehr typisch klingt, sei dahingestellt. Klar, COVENANT haben einen unverkennbaren, eigenen Sound, haben aber auch immer wieder experimentiert. Das ist auf "Leaving Babylon" insgesamt weniger der Fall, größere Überraschungen bleiben jedenfalls aus. Was zur Folge hat, dass man sich schnell in das Album hineinhören kann und im Grunde genommen auch das bekommt, was man von COVENANT erwartet: guten, leicht unterkühlten Electro mit Anleihen aus dem Future Pop. Der eröffnende Titeltrack ist mehr Intro als echter Song, auch wenn es einen Beat zu bekannten Synthieclustern und einen mehr oder weniger einzeiligen Text gibt. Nettes Detail sind die deutschsprachigen Samples von Bahnhofsdurchsagen, die von der Abfahrt und der Ankunft künden und die so das Thema gut umrahmen. So ist "Prime Movers" also der erste richtige Song und so typisch, wie es nur geht. Auf flottem 4-to-the-floor-Beat aufbauend und somit voll clubtauglich, melodisch, eingängig und von Simonsson mit seiner tiefen, warmen Stimme gesungen. Kennt man, mag man. Leicht wehmütig, ruhiger und reduzierter ist "For Our Time" eine recht sanfte Nummer, während "Thy Kingdom Come" mit seinen interessanten Cembalo-Klängen aus bekannten Schemata ausbricht. In dem melancholischen Stück trumpft Simonsson zudem mit den besten Gesangslinien auf dem ganzen Album auf.
"I Walk Slow" lässt für einen Moment Wagners klassischen Hochzeitsmarsch erklingen, der geht aber augenblicklich in elektronischem Kratzen unter. Eine akustische Gitarre erklingt sanft und traurig, dazu der dunkle Gesang. Die Eindringlichkeit wird jäh von harschem Noise unterbunden, bevor es wieder zurück geht. Klar der spannendste Song auf "Leaving Babylon", aber leider mit drei Minuten viel zu kurz. "Ignorance & Bliss" ist dagegen wieder eine Standardnummer mit spacigen Synthies, in der das poppige Gitarrenarrangement des Refrains an aktuelle VNV NATION erinnert. Das treibende "Last Dance" war zurecht lange Zeit in den DAC-Charts dominierend und ist ein Clubhit aus dem Lehrbuch. "Auto-Circulation" als atmosphärischer, kühler und reduzierter Song ist zwar recht trancig, aber auch nicht sonderlich ungewöhnlich. Dass das Klavierspiel im balladesken "Not To Be Here" augenblicklich an VNV NATIONs "Illusion" erinnert, verwundert wiederum - hier hätte man sich auch ruhig etwas Eigenständigeres ausdenken können. Auch ist der Übergang zu den ruhig wabernden Synthies und dem Gesang irgendwie abrupt. So ganz perfekt ist das Arrangement hier nicht, wenngleich der Song mit seinem persönlichen Text berührt.
Danach ist eigentlich Schluss, im Promodownload befand sich aber noch ein Stück namens "Leaving Babylon II" - zehn Minuten repetitives Ambient mit sanftem Beat - perfekte Musik, um die Space Night in den dritten Sendern der ARD zu untermalen. Es gibt aber auch eine Limited Edition, auf derer zweiten CD sich ein Stück namens "Jag är fullständigt tung" befindet, das 76 (!) Minuten lang ist und in dem ein Gedicht von Helena Österlund vertont wird, die hieran auch mitwirkt.
FAZIT: Gewohnt gute Kost aus dem Hause COVENANT, allerdings auch überraschend überraschungsarm und vielleicht die erste "Nummer sicher"-Platte der Schweden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Leaving Babylon
- Prime Movers
- For Our Time
- Thy Kingdom Come
- I Walk Slow
- Ignorance & Bliss
- Last Dance
- Auto-Circulation
- Not To Be Here
- (Leaving Babylon II)
- Gesang - Eskil Simonsson
- Gitarre - Andreas Catjar
- Keys - Daniel Jonasson, Andreas Catjar
- Modern Ruin (2011) - 12/15 Punkten
- Leaving Babylon (2013) - 10/15 Punkten
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