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Haken: The Mountain (Review)
Artist: | Haken |
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Album: | The Mountain |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Metal/-Rock |
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Label: | InsideOut Music | |
Spieldauer: | 69:19 | |
Erschienen: | 30.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Eines vorweg: Selten gab es eine Band, die dermaßen respektvoll die Vergangenheit und die Gegenwart aufgreift, ohne dabei zu einer identitätsarmen Sehtdochherwaswirkönnen-Klonfabrik zu verkommen. Denn einerseits lassen sich durchaus Parallelen von IQ bis zu GENTLE GIANT, von DREAM THEATER bis zu RIVERSIDE, von proggigsten QUEEN bis zu PORCUPINE TREE, von BEARDFISH bis zu KING CRIMSON, von YES bis zu alten GENESIS ziehen. Parallelen, welche niemals einfach nur aufgegriffen werden und in große Nacheiferei ausarten. Andererseits durchziehen die turbulenten Kompositionen beachtlich viele ureigene Elemente, die man so von Progbands leider nur noch selten hört. HAKEN geben dem Terminus Progressivität mal so nebenbei wieder seine Bedeutung zurück - und das gelingt nur noch wenigen Bands in der Progszene wirklich.
Zwar gingen auch experimentellere Kapellen wie DIABLO SWING ORCHESTRA offenbar nicht spurlos an der Londoner Band vorbei, und dass zwei der Bandmitglieder auch bei TO-MERA ihr Unwesen treiben, ist nicht von der Hand zu weisen - doch mit einer solchen Frische, wie jener, mit der HAKEN agieren, überrascht in unerwartet hohem Maße.
Hier und da verwurschteln die sechs gerne auch mal dezente Electronica in den Sound, lassen etwas Indie-Spirit walten oder gehen ihrer humoristischen Ader nach, und das verleiht der dritten, dem Debüt "Aquarius" und dessen Nachfolger "Visions" folgenden Scheibe eine erfreuliche Vielseitigkeit. Und selbst wenn das Sextett in virtuoseste Virtuositäten abdriftet, wirkt das Ganze niemals narzisstisch, sondern stets echt, unverkrampft und gänzlich ohne Nickelbrille und Stock im Arsch.
FAZIT: Etwas Oldschool, etwas Futuristik, viel Eigenaroma und endlos viel Feeling lassen HAKEN zu Recht als die neue Prog-Hoffnung dastehen, als die sie allerorts gehandelt werden. HAKEN hören ist ein wenig so, als säße man wie ein kleines Kind unterm Weihnachtsbaum, in den glasigen Augen spiegeln sich der Kerzenschein und die glänzenden Kugeln - und dieses kleine Kind packt ein Geschenk nach dem anderen aus. Jedes einzelne eine Überraschung. Eine echte solche. Und es strahlt und ist glücklich.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Path
- Atlas Stone
- Cockroach King
- In Memoriam
- Because It's There
- Falling Back To Earth
- As Death Embraces
- Pareidolia
- Somebody
- The Path Unbeaten*
- Nobody*
- (*Bonus Tracks)
- Bass - Thomas Mac Lean
- Gesang - Ross Jennings
- Gitarre - Richard Henshall, Chrarles Griffiths
- Keys - Richard Henshall, Diego Tejeida
- Schlagzeug - Raymond Hearne
- Visions (2011) - 12/15 Punkten
- The Mountain (2013) - 13/15 Punkten
- Affinity (2016) - 12/15 Punkten
- Vektor (2018) - 13/15 Punkten
- Virus (2020) - 12/15 Punkten
- Fauna (2023) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Gartenkralle
gepostet am: 09.09.2013 |
Anmerkung: Das zweite Album von Haken heisst "Visions", somit ist "The Mountain" bereits das dritte! |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 10.09.2013 |
Danke für die Info, wird umgehend korrigiert. |
Lothar [musikreviews.de]
gepostet am: 10.09.2013 |
Dass Du das Album gutfindest, könnte in meinem Jahrespoll glatt als "Überraschung 2013" ganz oben landen. ;-) Sehr feines Album, ebenso feine Rezess... öhm, Rezension. Besonders das: "HAKEN geben dem Terminus Progressivität mal so nebenbei wieder seine Bedeutung zurück" kann ich nur unterstreichen. |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 10.09.2013 |
Hm, irgend etwas bei der Band ist halt völlig anders. Es gibt so verdammt viele Progbands, da kann ich schon beim Reinhören nur die Augen verdrehen, weil sich die Art, wie die Bands die Tonleitern rauf und runter wichsen, oftmals dermaßen ähnelt, dass es ermüdend ist. Und das ist hier gar nicht der Fall. Wo man bei vielen anderen ach so progressiven Bands schon weiß, was gleich abgehen wird, so, und jetzt mal der Basser, und nun der Keyboarder, und nun Solo und wieder hin und wieder her - so als schrieben diese Bands voneinander ab - ist es bei HAKEN schlichtweg immer wieder überraschend, was die so treiben, weil eben genau das kommt, womit man nicht gerechnet hätte. |
Mick
gepostet am: 07.10.2013 User-Wertung: 14 Punkte |
Ja, ja jaa. Stimmt alles und noch mehr. Ich durfte einem Live-Konzert beiwohnen und die Umsetzung der oft monumentalen Songs gelang fabelhaft. Alles Ausnahmekönner und dazu noch super natürlich und angenehm unrockstarmäßig. Obwohl ich eigentlich mehr so der Gitarrenfreak bin, Sonderlob an Keyboarder Diego und an Sänger Ross, der Live eine sehr überzeugende Stimme hat und auch höchste Lagen sicher "steht". 14 Punkte nur deshalb, um noch Steigerungspotenzial zuzulassen... |
Harry
gepostet am: 19.04.2014 User-Wertung: 15 Punkte |
Diese Album ist definitiv das beste im Bereich Progressive-Rock und das seit Jahren! Stilistisch von unglaublicher Bandbreite, wobei jedoch nichts gekünzelt wirkt, kann mich der Rezension nur anschließen. Alles passt, wirkt harmonisch.
Als Chor-Sänger möchte ich die Chorsätze hervorheben, "Because It's there" einfach himmlisch! Dann dazu immer wieder gekonnt jazzige Einflüsse, z.B. "Cockroach King". Der Vergleich mit Weihnachten trifft die Sache auf den Kopf. Das galt auch für das Konzert am 17. April 2014 in Köln. Frage mich ernsthaft, ob eine Steigerung überhaupt möglich ist. |