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Helge Schneider: Sommer, Sonne, Kaktus! (Review)
Artist: | Helge Schneider |
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Album: | Sommer, Sonne, Kaktus! |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz / Ulk |
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Label: | Universal | |
Spieldauer: | 52:37 | |
Erschienen: | 02.08.2013 | |
Website: | [Link] |
Auf seinem neuen Album nach längerer Zeit verbindet HELGE SCHNEIDER aus dem American Songbook stammende Stücke mit eigenen Kompositionen in diesem Geiste und Südseetouristen-Klischees, passenderweise aufgenommen zu Hause in Deutschland und in der zweiten Heimat Spanien. Immer noch charakteristisch für den Künstler: Dada, Denglisch und kaputter Jazz, den man nur so spielen kann, wenn einem die Stilistik in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Die regelmäßig hörbare Quetschkommode und die vertrauten Scats ("Scrubble Di Bubble") bekunden abermals Schneiders erwähnte Vorliebe für die Urformen des Jazz. Wirken Gershwins "It Ain't Necessarily So", Cole Porters "Love For Sale" und das zähe Grummeln "Drinking Blues" beziehungsweise "I'm Coming From The USA" noch relative gediegen, kann der Barde jedoch wie üblich auch kräftig an den Nerven zerren: "Nachtigall, huh" mutet zum Beispiel wie zerfaserter Afro-Beat ohne eigentlichen Groove an.
Den Country-Standard "Mr. Bojangles" von Jerry Jeff Walkers gibt es genuschelt und gepfiffen, daneben reicht Schneider aber auch halbwegs ernsten Stoff ein, etwa in Form der "Catwalk Melodie", und Judy Garlands "Somewhere Over The Rainbow" interpretiert er genauso als lakonische Latin-Ballade wie "Offenes Hemd". Die häufig perkussive Ausrichtung der Stücke wirkt angenehm, misstönend dagegen eher die Geige während "With Love In My Fingers".
Mit dem Titelstück schießt Schneider an der Hitzewelle 2013 vorbei, wenn er meint in Duisburg zwangsläufig ins Hallenbad gehen zu müssen, weil das Wetter so mau ist, doch neben "To Be A Man" handelt es sich vermutlich um den besten Aufhänger für dieses Album, das eigentlich mal wieder zu smart ist für die Masse. Diese liegt dem Macher aber wohl dennoch zu Füßen ... abzüglich total humorloser Dummdeutscher und Mario-Barth-Fans natürlich.
FAZIT: Wortwitz - manche nennen es Schwachsinn und können nicht darüber lachen - sowie musikalischer Anspruch (gleichwohl im Verborgenen) halten sich wieder einmal auf urtypische Schneider-Weise die Waage, und zwischen Lieben oder Hassen bleibt wenig Spielraum. In diesem Haushalt zumindest ist Helge nach einstweiliger Sendepause wieder herzlich willkommen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sommer, Sonne, Kaktus!
- Nachtigall, huh (Es zittert unser Haus, was ist nur draußen los?)
- Offenes Hemd
- Mr. Bojangles
- To Be A Man
- Somewhere Over The Rainbow
- With Love In My Fingers (Say It With Love)
- Drinking Blues
- Love For Sale
- To Be A Man (Extended Version)
- Catwalk Melodie
- Scrubble Di Bubble
- I'm Coming From The USA
- It Ain't Necessarily So
- Sommer, Sonne, Kaktus! (2013) - 10/15 Punkten
- Die Reaktion - The Last Jazz Vol. II (2021) - 13/15 Punkten
- Live in Luxembourg (2022)
- Torero (2023) - 11/15 Punkten
- Mega – Live in Graz (2023)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Olli
gepostet am: 01.08.2013 User-Wertung: 8 Punkte |
Helge Popelge! |