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Helge Schneider: Torero (Review)

Artist:

Helge Schneider

Helge Schneider: Torero
Album:

Torero

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Jazz

Label: Railroad Tracks
Spieldauer: 39:44
Erschienen: 03.03.2023
Website: [Link]

Helge Schneider steht auch unabhängig vom Mainstream und abseits des Erfolges, den er insbesondere mit ´Katzeklo´ vor Urzeiten hatte, im vollen Saft, wie der Einzug seines jüngsten Werks "Die Reaktion - The Last Jazz Vol. II " in die Charts bewiesen hat. Auch der nun vorliegende Nachfolger bietet abgesehen von dem kurzen "Hörspiel" ´The Wizard´ keinerlei Sketche, sondern die vom Künstler vertraute Mischung aus Jazz, Liedermachertum und Blues mit Humor vom Schrägsten. Heimlicher Star der Veranstaltung Konzert-Gitarrist Sandro Giampietro mit seinem virtuosen Flamenco-Spiel.

Entlehnungen aus Kompositionen anderer respektive diversen Genre-Standards äußern sich in kleinen Zitaten, die "Torero" allein schon für Easter-Egg-Sucher unerlässlich macht. Unabhängig davon kombinieren Schneider und Band einmal mehr narrative Jams wie ´American Bypass´ (Congas, Schweineorgel und Klavier in kongenialer Kombination) mit nahezu traditionellen Liedern, die wegen den (sprech-)gesanglichen Ergüssen des Maestro (höre die Reime im Blues ´The Guilty Doctor´) unweigerlich zum Lachen oder wenigstens Schmunzeln bringen.

Der Live-Charakter der Aufnahme, komplett mit unsauberer Intonation der Bläser und gewollten Timing-Schwankungen führte zu einer hohen Dynamik und einem intimen Gefühl auf der Seite des Hörers… aber so oder so, Gefühl: In der liebenswürdigen Latin-Verballhornung ´The Last Torero´ mit Rassel sowie im Hintergrund verlorenen Trompeten und Chorgesängen, aber auch während des Instrumental-Geklappers ´Horses´ kommt tatsächlich eine wehmütige Stimmung auf, die Helge oft pfiffig mit seinen sprunghaften, an Thelonious Monk gemahnende Piano-Kaskaden konterkariert.

FAZIT: "Torero" ist der nächste in erster Linie musikalische "Hit" von HELGE SCHNEIDER und seiner im besten Sinn kaputt eingespielten Combo, die unter ihrem humorigen Mantel eine außergewöhnliche Versiertheit sowohl stilistischer als auch spielerischer Art an den Tag legt. Das ist einschließlich der Dixie-Schote ´The Eater´ oder der Anti-Ballade ´She´s Gone´ nichts für Comedy-Fans, sondern eine Angelegenheit für undogmatische Liebhaber insbesondere der Disziplinen Jazz und Blues auf dem Stand von ungefähr 1955 bis ´65´.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3262x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • 1 The Last Torero 04:30
  • 2 American Bypass 05:09
  • 3 Horses 04:31
  • 4 The Wizard 05:03
  • 5 The Guilty Doctor 03:14
  • 6 The Eater 03:41
  • 7 L.O.T.C. 07:35
  • 8 She's Gone 05:01

Besetzung:

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