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Mike Dawes: What Just Happened? (Review)
Artist: | Mike Dawes |
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Album: | What Just Happened? |
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Medium: | CD | |
Stil: | Instrumental / Akustikgitarre |
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Label: | Candyrat | |
Spieldauer: | 40:36 | |
Erschienen: | 12.04.2013 | |
Website: | [Link] |
Das Debüt des Briten, der schon mit Guthrie Govan und Erik Mongrain
von Fachzeitschriften und Kollegen wie Andy McKee gebauchpinselt wurde, bringt in erster Linie eine Akustikgitarre und lange Fingernägel zu Gehör, wie der Künstler sich ausdrückt. Nebengeräusche gehören somit zum guten Ton, und MIKE DAWES spielt vortrefflich damit, womit ihm ausgesprochen originelle Stücke gelingen.
Der Gitarrist transferiert nicht selten den Duktus von üblicher Rockmusik in einen unverzerrten Kontext, worauf bereits die eingängigen Strukturen seiner Lieder hindeuten, doch einfach macht es sich Dawes weder selbst noch seinen Hörern unbedingt: er schreibt seine Lieder mit längerem Atem, ohne dass man auf die Uhr schauen müsste, geriert sich zum Helden des Minimalismus am Lagerfeuer irgendwo im Strandsand entlang des Mittelmeeres ("Somebody That I Used To Know"), fügt Flageolets in konkreten Melodielinien ("Somewhere Home", das lyrisch schlingernde"Boogie Slam"), schlägt seine Saiten oberhalb der Bridge an und trommelt auf dem Korpus ("The Impossible", "Titanium").
So stellt sich jeder Track als spannendes Erlebnis heraus, gleichzeitig da man sich nicht weniger Melodien auch im Nachhinein entsinnt, womit ein wiederholtes einlegen dieses Einstands garantiert ist. Der Gitarren-Nerg darf sich zudem über die Angabe von Tunings und verwendeten Instrumenten im Innenteil des hübschen Digipack freuen. Ach ja, "Superstition" ist natürlich eine Coverversion und überträgt den funkigen R'n'B von Motown ebenso fulminant auf die Klampfe wie das folgende "Boogie Shred".
In "Forest Party" begleitet Troy Donockley (IONA, MAGENTA, NIGHTWISH) den Solisten, der sich hiermit genauso wie während "Maybe Someday Soon" zu seinen englischen Wurzeln bekennen mag oder nicht, denn "What Just Happened?" ist weder ein Folk-Album noch eine angeberische Nabelschau, sondern ein in sich geschlossenes, zuvorderst emotionales Werk geworden.
FAZIT: MIKE DAWES erweist sich mit seinem ersten Album als Vertreter der hohen Riege junger Akustikgitarristen und komponiert dabei songdienlich, begeht also einen überzeugenden Spagat zwischen Emotionalität und handwerklich überragenden Fähigkeiten. Zu den Stücken auf "What Just Happened?" kann die Seele in jedem Fall länger baumeln, als das bloße Ohr staunt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Boogie Slam
- Somebody I Used To Know
- The Impossible
- Forest Party
- Somewhere Home
- Titanium
- Superstition
- Boogie Shred
- Maybe Someday Soon
- Gitarre - Mike Dawes
- Sonstige - Josh Clark (Cajon, Zimbeln), Troy Donockley (Pipes), Richard Jones (Geige)
- What Just Happened? (2013) - 12/15 Punkten
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