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Spektr: Cypher (Review)

Artist:

Spektr

Spektr: Cypher
Album:

Cypher

Medium: CD
Stil:

Avantgarde Black Metal

Label: Agonia Records
Spieldauer: 45:59
Erschienen: 05.02.2013
Website: [Link]

Es ist immer wieder amüsant und ärgerlich zugleich, wie eine eigentlich die Fahne des Nonkonformismus hochhalten wollende Szene genau ebengenannten Ansatz ad absurdum führt. Manche Individuen im deutschen Musikjournalistendschungel scheinen sich offensichtlich selbst die Coolnessmedaille umgehängt zu haben und haben sich so ihre Opferbands herausgesucht, die traditionell niedergeschrieben werden. Und der Mainstream zieht brav mit.

Dass hier häufig der künstlerische Aspekt unter Missachtung ohnehin ungeschriebener kompositorischer und stilistischer Gesetze übersehen wird und das Resultat als dilettantischer Krach und dergleichen abgetan wird, steht da leider an der Tagesordnung. Das durften bereits Bands wie BLUT AUS NORD (zu deren „MorT“- und „Odinist“-Zeiten) und Konsorten erfahren, ebenso SPEKTR - doch da sollte man sich die Frage stellen: Wieso bespricht man ein Album, das die eigene Toleranzgrenze und den eigenen musikalischen und künstlerischen Horizont bei weitem uberschreitet und der eigene Auffassung von Kunst völlig widerspricht? Das hat meist einen Beigeschmack der Marke "Iiih, mag ich nicht, ess ich nicht."

Auf ihrem neuen, nunmehr dritten Album geben die Franzosen auf jeden Fall nach wie vor einen Feuchten auf all die negativen und spöttischen Stimmen und ziehen ihr Ding einfach weiter durch. Mehr als sechs Jahre nach „Near Death Experience“ zeigen sich SPEKTR nicht mehr ganz so lo-fi wie seinerzeit, doch hinsichtlich Konventionen sind die Experimentalisten nach wie vor herrlich respektlos und geben sich in instrumentaler Form ganz und gar ihren Visionen hin.

Irgendwo zwischen norwegischem und BLUT-AUS-NORDigem Dissonanzschwarzmetall, DEATHSPELL OMEGA-Chaos, Ambient, Jazz, Elektronik, Noise, Drone, Psychedelic und Soundscapes haben SPEKTR ein unheilvolles Dickicht erschaffen, das ein akustisches Äquivalent zu einem akustischen „Stummfilm noir“ darstellen könnte. Fies, düster, undurchsichtig, schonungslos brutal und stets unangenehm kratzt der knapp 46-minütige Longplayer wie eine Holzraspel von innen Muster in die Schädeldecke, dass es für Klangmasochisten eine wahre Freude ist.

FAZIT: „Cypher“ ist der blanke Horror. Im positiven Sinne.

Chris Popp (Info) (Review 4403x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Hermetism
  • Teratology
  • The Singularity
  • Solitude
  • Antimatter
  • Solve Et Coagula
  • Cypher
  • Decorporation
  • Le Vitriol Du Philosophe

Besetzung:

  • Bass - Hth
  • Gesang - kl.K., Hth
  • Gitarre - Hth
  • Schlagzeug - kl.K.
  • Sonstige - kl.K., Hth (Samples, Programming)

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
rob
gepostet am: 19.04.2013

User-Wertung:
14 Punkte

starkes Album - instrumental gehalten aber einfach hypnotisch stimmig und abgefahren. Bin begeistert von dem release. Die Franzosen bringen derzeit die innovativsten Sachen raus
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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