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Sulphur Aeon: Swallowed By The Ocean's Tide (Review)
Artist: | Sulphur Aeon |
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Album: | Swallowed By The Ocean's Tide |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | F.D.A. Rekotz/Soulfood | |
Spieldauer: | 44:39 | |
Erschienen: | 11.01.2013 | |
Website: | [Link] |
Die schlechte Nachricht zuerst: "Swallowed By The Ocean's Tide", das Debüt der deutschen Death Metaller SULPHUR AEON weist Mängel im Sound auf. Zumindest wirken die Bässe und tiefen Frequenzen etwas übersteuert. So sorgt beispielsweise die standardmäßig verwendete Equalizereinstellung (tiefe und hohe Frequenzen erhöht und zur Mitte hin stufenweise abfallend) dafür, dass auf kleinen Lautsprechern, also Kopfhörern und kleinen PC-Boxen, ein deutliches Kratzen in den Tiefen zu hören ist. Auf der heimischen Stereoanlage gibt es nichts zu bemängeln, da ballert das Album herrlich druckvoll aus den Boxen, dass aber für unterwegs oder im Büro Anpassungen vorzunehmen sind (was vielleicht bei zwei von 100 Releases wirklich nötig ist), zeigt, dass der Sound eben nicht ganz optimal ist. Die gute Nachricht dabei: das ist im Grunde aber auch scheißegal.
Denn darüber hinaus gibt es an dem Album kaum etwas zu bemängeln, dafür umso mehr zu bejubeln. SULPHUR AEON zocken düster-melodischen, höchst atmosphärischen Death Metal, der auch Black Metallern ziemlich gut reinlaufen sollte. Denn Vergleichsbands wie BEHEMOTH und DISSECTION sind Acts, die in beiden Genres funktionieren und mit SULPHUR AEON verhält es sich nicht anders. In einem dichten, intensiven Soundgewebe prügeln sich die drei Protagonisten (der Drummer und der Saitenquäler sind auch bei DECEMBER FLOWER tätig, was die Vorliebe für dunkle Harmonien erklärt) durch neun zumeist schnelle, abwechslungsreiche Songs (das Intro "Cthulhu Rites" und das ruhigere Abschlussstück "Zombi" außen vor gelassen), die keinerlei Qualitätsschwankungen unterliegen. Viehisches Geprügel mit brutalen Riffs, die sich mit tollen Leadharmonien abwechseln, wird von tiefem, aber verständlichem Gegrowle begleitet und resultiert in einer Dreiviertelstunde treibendem Todesblei, das beharrlich auf die Nackenmuskulatur einwirkt.
Der dichte Sound, der einerseits für leichte Kritik sorgt, ist dabei gleichermaßen existenziell für die Atmosphäre, die auf "Swallowed By The Ocean's Tide" vorherrscht und den Hörer wie die Tentakeln das besungenen Cthulhu umschließt. Dabei ist es auch unerheblich, dass es nicht unbedingt leicht fällt, die Songs voneinander zu unterscheiden, da sie nur selten über absolute Alleinstellungsmerkmal wie einen einprägsamen Refrain oder eine eingängige Hauptmelodie verfügen. Die Songs sind trotzdem durchgehend stark genug, um über die gesamte Spielzeit einer knappen Dreiviertelstunde zu begeistern. Man mag das dem Intro folgende "Incantation" zwar als besten Song des Albums bezeichnen, da es aber auf gleichbleibend hohem Niveau weitergeht, weiß man schnell, ob man das Album braucht oder nicht. Wobei es nur schwer vorstellbar ist, wie man diese Musik nicht geil finden könnte.
Für das traumhaft schöne, extrem detailreiche Coverartwork von Ola Larsson (hier in groß zu sehen) gibt es Sonderlob und die Empfehlung, die Anschaffung der Vinyl-Variante in Betracht zu ziehen.
FAZIT: Finsterer, harter und extrem stimmungsvoller Death Metal mit schwarzer Kante - das bislang vielleicht prächtigste Juwel des florierenden deutschen Undergrounds, der sich immer weiter in den Mittelpunkt rückt. Geil!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cthulhu Rites
- Incantation
- Inexorable Spirits
- The Devil's Gorge
- Where Black Ships Sail
- Swallowed By The Ocean's Tide
- Monolithic
- From The Stars To The Sea
- Those Who Dwell On Stellar Void
- Beneath. Below. Beyond. Above.
- Zombi
- Bass - T.
- Gesang - M.
- Gitarre - T.
- Schlagzeug - D.
- Swallowed By The Ocean's Tide (2013) - 12/15 Punkten
- Gateway To The Antisphere (2015) - 14/15 Punkten
- The Scythe of Cosmic Chaos (2018) - 13/15 Punkten
- Seven Crowns and Seven Seals (2023) - 13/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Mirko
gepostet am: 11.01.2013 |
Endlich mal jemand, der die Soundmängel überhaupt erkannt hat. Ich habe mit dem Soundbild wohl auch auf der heimischen Anlage meine Probleme, aber vielleicht kann ich mir die Platte noch schönhören. |