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Sulphur Aeon: Seven Crowns and Seven Seals (Review)

Artist:

Sulphur Aeon

Sulphur Aeon: Seven Crowns and Seven Seals
Album:

Seven Crowns and Seven Seals

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Death / Blac

Label: Ván / Soulfood
Spieldauer: 45:57
Erschienen: 13.10.2023
Website: [Link]

Falls "Seven Crowns and Seven Seals" nicht SULPHUR AEONs bisher melodischstes Album ist, dann auf jeden Fall ihr vielseitigstes. Die Ausnahme-Death-Metal Band aus Nordrhein-Westfalen changiert traumwandlerisch sicher zwischen nahezu primitiven Rhythmen und raffinierten Gitarrenharmonien, wobei die Grenzen des Genres verschoben werden, ohne dass man je auf die Idee käme, die Musiker wollten sich irgendwie davon emanzipieren.

Der grundsätzlich rasante Opener 'Hammer From The Howling Void' (furiose Strophen, fast wehmütiger Refrain) lässt sich exemplarisch dafür anführen, wie das Quintett Songs schreibt - nicht strikt in der traditionellen Rondo-Form, sonder mit etlichen Schlenkern, die trotz eingängiger wiederkehrender Passagen einen Eindruck von Weitläufigkeit vermitteln. Die sieben logischerweise überdurchschnittlich langen Kompositionen sind jeweils für sich genommen kleine Klangreisen, an deren Ende man woanders steht als zu Beginn.

'Usurper Of The Earth And Sea' neigt harmonisch und bezüglich der helleren Vocals (Krächzen statt Grollen) ebenso zum Black Metal wie das große Finale 'Beneath The Ziqqurats'; M. ist generell wieder sehr gut verständlich, was seine Performance umso eindringlicher macht, zumal die Band hier viel mit unverzerrten Gitarren arbeitet - und die orientalisch anmutenden Leads beziehungsweise das heldenhafte Solo gegen Ende sind richtig großes Kino.

Dass der Sound, den SULPHUR AEON auf ihrem vierten Longplayer auffahren, nur noch im Kern traditionell Death Metal ist, hört man am deutlichsten in 'The Yearning Abyss Devours Us'. Da wird kräftig gehämmert, doch was sich auf der Ebene der Saiteninstrumente abspielt, ist so ätherisch-luftig (nicht zu vergessen die melodischen Gesangsparts), dass man den Musikern beinhahe Dream-Pop- oder zumindest Post-Rock-Einflüsse unterstellt… und warum auch nicht?

Das kürzeste Stück 'Arcane Cambrian Sorcery' schlägt übrigens zwischenzeitlich in einen straight rockigen Groove um, ansonsten rollt die Doublebass-Walze. Kurz vor Schluss wird es richtig lang und noch einmal spitzenmäßig: das neunminütige Titelstück 'Seven Crowns and Seven Seals' wurde mit Laurent Teubl (Chapel of Disease) und Michael Zech komponiert, der das Album auch co-produzierte, legt aber vor allem Zeugnis von SULPHUR AEONs Meisterschaft im Schreiben prinzipiell progressiver Songabenteuer ab, komplett mit psychedelisch waberndem Mittelteil, Doom-Anleihen und einem Pink-Floyd-würdigen Solo gegen Ende.

FAZIT: SULPHUR AEON spielen immer noch beispiellos stimmungsvollen Death Metal, der eigentlich viel mehr ist als das. Die Band lebt und schafft in ihrer eigenen Klangdimension, wobei sie das Unerwartete schafft und nach dem bereits Maßstäbe setzenden Vorgänger "The Scythe of Cosmic Chaos" (2018) einen neuen Standard für extreme Musik setzt. "Seven Crowns and Seven Seals" ist schauerlich schön, erschütternd und ergreifend, beklemmend und begeisternd zugleich.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3050x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • 01] Sombre Tidings
  • 02] Hammer From The Howling Void
  • 03] Usurper Of The Earth And Sea
  • 04] The Yearning Abyss Devours Us
  • 05] Arcane Cambrian Sorcery
  • 06] Seven Crowns And Seven Seals
  • 07] Beneath The Ziqqurats

Besetzung:

  • Bass - S.
  • Gitarre - T., A.
  • Keys - S.
  • Schlagzeug - M.
  • Sonstige - Michael Zech (E-Bow)

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