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Devil You Know: The Beauty Of Destruction (Review)

Artist:

Devil You Know

Devil You Know: The Beauty Of Destruction
Album:

The Beauty Of Destruction

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Modern Metal

Label: Nuclear Blast
Spieldauer: 47:06
Erschienen: 25.04.2014
Website: [Link]

Als Howard Jones und KILLSWITCH ENGAGE sich 2012 voneinander trennten, kam das überraschender als die Entscheidung Jesse Leach auf den vakanten Posten zu setzen. Dass seine Diabetes-Erkrankung Jones sogar drei Tage Koma bescherte, wussten zu diesem Zeitpunkt nur die Wenigsten. Aus heutiger Sicht ist es also verständlich, dass der Sänger beim engen Tourplan der Metalcore-Legenden nicht länger mithalten konnte und sich schweren Herzens eine Auszeit nahm. Umso schöner ist es zu sehen, dass er mit DEVIL YOU KNOW gute zwei Jahre später wieder einer Band vorsteht, die darüber hinaus auch noch als kleine Supergroup zu bezeichnen ist.

Gitarrist Francesco Artusato dürfte sich mit seiner Tätigkeit bei den Metal-/Deathcore-Veteranen ALL SHALL PERISH einen Namen gemacht haben, lässt aber auch solo technisch versiert die Finger übers Griffbrett rasen. Am Schlagzeug sitzt John Sankey, der bei den australischen Tech-Deathern DEVOLVED spielt und zwischenzeitlich mal beim Dino Cazares-Nebenprojekt DIVINE HERESY fast schon maschinell die Trommeln bediente. Da verwundert es wenig, dass sein letzter Aushilfsjob im umstrittenen Drum-Programmierungsauftrag für das aktuelle FEAR FACTORY-Album "The Industrialist" bestand. Doch auf "The Beauty Of Destruction" münden die Vorzeichen glücklicherweise nicht in seelenloses Highspeed-Geboller oder das Auftragen von Bandtrademarks.

Dafür klingt das Trio für einen modernen Metalact erstaunlich hart. Zu den clean gesungenen Refrains, die in fast allen Songs anzutreffen sind, gesellen sich erfreulich viele harte Gitarrenpassagen, die von zahlreichen Doublebass-Attacken untermalt werden. Der Sound von DEVIL YOU KNOW orientiert sich nur im Kern am populären Djent-Sound von Bands wie PERIPHERY oder TESSERACT, denn die Band versucht schon sich einen eigenen Sound zu erarbeiten. Das gelingt dem Trio in soweit gut, als dass sie weniger auf Progressivität als auf Eingängigkeit aus sind und insgesamt nicht als bloßes Abziehbild daher kommen. Trotzdem kann auch die Hinzunahme von Einflüssen aus Heavy Metal, Metalcore und Modern Metal nicht verhindern, dass auf "The Beauty Of Destruction" nur wenig funktioniert.

Natürlich haben wir es mit höchst talentierten Musikern zu tun, die in Form von facettenreichen Gesangsleistungen (die oft gar nicht an KILLSWITCH ENGAGE erinnern), anspruchsvoll-melodischem Gitarren- und technisch-songdienlichem Schlagzeugspiel in Erscheinung treten. Der Sound ist für einen Nuclear Blast-Release standardmäßig hochwertig und auch einzelne Ideen sind nachzuvollziehen. 'For The Dead And Broken' oder das abschließende 'As Bright As The Darkness' umgibt beispielsweise eine melancholische, dementsprechend weichere Atmosphäre als die übrigen Songs und in 'A Mind Insane' überschneiden sich themengerecht die Gesangsstimmen unter einem Blastbeat.

Aber am Ende kommt wenig Zählbares raus. DEVIL YOU KNOW fabrizieren Songs, die ohne Zweifel genretypisch sind, die einen aber in keinster Weise berühren. Es ist zu jeder Sekunde klar, was die Band vor hat, was für noch größere Ernüchterung sorgt, sobald der Plan nicht aufgeht. Die vielen cleanen Refrains sind weit weg von Ohrwürmern, die harten Passagen und Riffs können sich ebenfalls nicht festsetzen und alle Stilmittel wirken zusammen selten als einheitliche Songs. Keine guten Songs, kein Konzept hinter dem Album, "The Beauty Of Destruction" wirkt dann doch wie der voreilige Schritt einer Band, die möglichst schnell Fuß fassen und spielen will. Ein Album, das keinem weh tut, das aber auch keiner vermisst hätte. Aber das ist leider keine Überraschung.

FAZIT: Leider ist "The Beauty Of Destruction" genau das geworden, was zu befürchten war. Das Album ist purer Durchschnitt, das nur in wenigen Momenten das Potenzial der Band aufblitzen lässt. DEVIL YOU KNOW versuchen sich löblicherweise an einem eigenständigen Modern Metal-Sound und verzichten demnach auf das Kopieren von früheren Bandtrademarks, können aber keinen einzigen, durchweg guten Song präsentieren. Prädikat: stets bemüht.

Norman R. (Info) (Review 5149x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 6 von 15 Punkten [?]
6 Punkte
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Tracklist:
  • A New Beginning
  • My Own
  • Embracing The Torture
  • For The Dead And Broken
  • Seven Years Alone
  • It's Over
  • Mind Insane
  • Crawl From The Dark
  • The Killer
  • I Am The Nothing
  • Shut It Down
  • As Bright As The Darkness

Besetzung:

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