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Gentle Giant: The Power And The Glory (1974) - Mixed By Steven Wilson (Review)

Artist:

Gentle Giant

Gentle Giant: The Power And The Glory (1974) - Mixed By Steven Wilson
Album:

The Power And The Glory (1974) - Mixed By Steven Wilson

Medium: CD
Stil:

Aufpolierter Meilenstein des progressiven Rocks

Label: Alucard / Soulfood Music
Spieldauer: 46:29
Erschienen: 18.07.2014
Website: [Link]

Wie auch immer man es drehen und wenden möge, aber ein STEVEN WILSON ist nicht nur begnadeter Musiker, sondern mindestens auch begnadeter Studiotechniker, Musikexperte und Prog-Geschmacks-Gourmet! Denn was er in letzter Zeit nicht nur musikalisch zustande bringt, sondern auch an alten Prog-Perlen remixt und remastert, entspricht allererster Prog-Güteklasse. So ist nun nach KING CRIMSON, JETHRO TULL, YES und EMERSON LAKE & PALMER auch GENTLE GIANT an der Reihe, um in den geschickten Wilson-Produzenten-Händen eine gänzlich neue Klangschönheit zu entfalten. Mit „The Power And The Glory“, dem 74er Meisterwerk, das zugleich damals sechste GENTLE GIANT-Album, kommt sogar das wohl beste Album im GG-Katalog unter Wilsons Produzentenhammer!

1974 hatten GENTLE GIANT ihre anfangs noch sehr folklastige Musik zu herrlich komplexen Prog-Folk mit lyrischen, verspielten Texten und Gesangsstrukturen allererster Güteklasse entwickelt, die zwar ihresgleichen im Prog-Universum suchte, aber nicht wirklich die Beachtung fand, die sie in ihrer Einzigartigkeit neben den anderen, erfolgreicheren Prog-Größen, wie YES, GENESIS oder ELP, verdient hätte. Nun geschieht GENTLE GIANT wahre Gerechtigkeit - ein Gerechtigkeit die den Namen STEVEN WILSON trägt.

In einem Interview für das Eclipsed-Musikmagazin stellt DEREK SHULMAN, einer der drei GG-Säulen, fest, dass er gemeinsam mit seinem Bruder Ray schon länger Kontakt zu Wilson hatten und: „Es ist ja bekannt, aber S. Wilson hat wirklich ein unfassbares Ohr für Details. Er filtert da einzelne Instrumente heraus, die man vorher gar nicht so recht wahr genommen hat. Oder er betont die Schlagzeugspur anders. Es ist unglaublich, was man da plötzlich alles hören kann.“

Diese Feststellung ist keine Übertreibung, den aus „The Power And The Glory“ ist ein Kunstwerk geworden, das klangtechnisch den besten Standards entspricht und stellenweise wirklich wie ein „neues“ GENTLE GIANT-Album klingt, das mithilfe eines ausgezeichneten Produzenten gerade erst aufgenommen wurde. Gerade weil auf „The Power And The Glory“ so viele klitzekleine Details schlummern, wie Perlen, die erst einmal gehoben werden müssen, lässt diese Neuauflage das 40 Jahre alte Album in einem neuen Licht erstrahlen, das aus der damals nur musikalischen Perle heute eine Rundum-Superperle werden lässt.

Geschickt mixen GENTLE GIANT auf „The Power And The Glory“ Folk, Rock, Klassik, Pop und Prog sogar mit ein paar barocken Einsprengseln sowie außergewöhnlichen Gesangslinien und Satzgesängen, die nicht nur damals als legendär galten. Sogar die eine oder andere stimmliche Schieflage schien bewusst beabsichtigt, um spannungsgeladene Dissonanzen spielerisch mit hochmelodiösen Schönklängen zu verbinden. Solche Musik forderte den Hörer dazu auf, entweder richtig hinzuhören, oder doch besser eine „stimmigere“ Scheibe aufzulegen.

Das Album-Konzept dreht sich, wie beim Titel schon zu erwarten, um diktatorische Macht, Korruption und Größenwahn - „Die Welle“ auf Prog eben. Geräusche von Massenveranstaltungen am Beginn der CD gehören genauso zu der Umsetzung des Musik-Konzepts wie die unterschiedlichsten prog-untypischen sowie jede Menge Streich-Instrumente. Um dem Thema umfassend gerecht zu werden, ist die Grundstimmung eher düster gehalten und durch einige aggressive Momente angereichert, die spielerisch miteinander verwoben, aber oft auch fast entspannt wirkend aufgelöst werden.

Am Ende bleibt ein progressives Meisterwerk übrig, welches endlich auf sein wohl verdientes, klangtechnisches Spitzen-Niveau gehoben wird!

FAZIT: Dank Mr. Porcupine-Tree-Wilson erhält „The Power And The Glory“ von GENTLE GIANT die Aufmerksamkeit, die sich ein progressiver britischer Rock-Meilensten der 70er Jahre seit 40 Jahren verdient hat und den man nun in den unterschiedlichsten Audio-Formaten (Stereo & Dolby Digital) genießen kann.

PS: Und wer‘s nicht glaubt, wird selig - aber der Bonus-Instrumentaltitel von „Aspirations“ erinnert mich permanent an LED ZEPPELINs „No Quarter“!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 6733x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Proclamation
  • So Sincere
  • Aspirations
  • Playing The Game
  • Cogs In Cogs
  • No God‘s Man
  • The Face
  • Valedictory
  • Bonus Tracks:
  • The Power And The Glory
  • Aspirations (Instrumental Out-take)

Besetzung:

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