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Minot: Equal / Opposite (Review)
Artist: | Minot |
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Album: | Equal / Opposite |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Instrumental Rock |
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Label: | Golden Antenna Records | |
Spieldauer: | 42:17 | |
Erschienen: | 04.07.2014 | |
Website: | [Link] |
Erst kürzlich zeigten KERRETTA mit ihrer EP "His Streets Of Honey, Her Mouth Of Gold", wie man im Bereich der instrumentalen Rockmusik mit einem eigenwilligen Stil eine ordentliche Duftmarke hinterlässt. Nun stehen die Label-, Genre- und Stil-Kollegen von MINOT mit ihrem ersten Longplayer in den Startlöchern und verdeutlichen erneut, dass Golden Antenna Records ein treffsicheres Gespür für Qualität besitzt.
Dass ein großer Sound nicht zwingend einer großen Besetzung bedarf, weiß jeder, der schon mal Kontakt mit Bands wie RUSSIAN CIRCLES und Konsorten hatte. Sind die Parallelen des musikalischen Schaffens dieser beiden Trios zwar von überschaubarer Natur, so bedienen sich doch beide grundsätzlich ähnlicher Stilmittel: virtuoses Schlagzeugspiel, das weit mehr ist als stumpfer Taktgeber, ein Tieftöner, der zwischen begleitender Hintergründigkeit und treibend bis melodischer Führungsposition pendelt sowie eine wahrlich kreative Interpretation des Gitarrenspiels, das von sphärischen Flächen über hypnotische Post-Rock-Loops bis hin zu progressiver Rhythmik ein wahrlich beachtliches Spektrum abdeckt.
Auf Songstrukturen im klassischen Sinn verzichtet man sicherheitshalber gleich gänzlich. Stattdessen befindet sich eine reichhaltige Kumulation an Riffs, Beats und möglicherweise gar spontanen Ideen im stetigen Fluss, ohne dabei je Gefahr zu laufen, den Faden zu verlieren. Trotz eines gewissen Jam-Charakters, klingen alle sieben Kompositionen in sich schlüssig sowie in der Gesamtheit stimmig, was angesichts des Facettenreichtums und der allgegenwärtigen Assoziation von Spontanität kein einfaches Unterfangen darstellt.
Für Abwechslung ist also reichlich gesorgt. So klingen MINOT mal melodisch verspielt, mal geradlinig rockend, mal rhythmisch vertrackt, mal hypnotisch kreisend - und all das nur all zu gerne in einem einzigen Song. Das erfordert nicht nur Aufmerksamkeit, sondern fordert diese geradezu zwingend ein, was zuweilen durchaus anstrengend ist. Einziges konkretes Manko ist jedoch die Armut an echten Höhepunkten. Ein Paradebeispiel hierfür ist direkt der Opener "Allostatic Load", der zwar geschickt Spannung aufbaut und mit den Erwartungen des Hörers spielt, den herbeigesehnten eruptiven Gipfel jedoch vermissen lässt und so den etwas faden Beigeschmack eines überbordenden Intros hinterlässt.
FAZIT: Ein buntes Potpourri aus Post Rock, Post Punk, Krautrock und progressiven bis psychedelischen Anteilen, angereichert mit Samples und Effekten, gut durchmischt und zu einer ebenso homogenen wie vielschichtigen Instrumental-Masse püriert - das ist "Equal / Opposite". Antesten lohnt sich!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Allostatic Load
- Tharsis
- The Left Hand Of Darkness
- The Horizon Problem
- Unredacted
- Millisievert
- White Castle Doctrine
- Bass - Ben Thorne
- Gitarre - Matthew Solberg
- Schlagzeug - Shannon Corr
- Equal / Opposite (2014) - 12/15 Punkten
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