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Murmansk: Rüütli (Review)
Artist: | Murmansk |
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Album: | Rüütli |
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Medium: | CD | |
Stil: | Postromantischer Indie-Rock zwischen Shoegaze, Wave und Noise |
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Label: | Around Your Neck / Gordeon / Rough Trade | |
Spieldauer: | 43:15 | |
Erschienen: | 31.01.2014 | |
Website: | [Link] |
Egal, ob sie nun spinnen, die Finnen, oder nicht! Es erscheint auf den ersten Blick doch etwas seltsam, wenn sich eine finnische Band, die sich einem musikalischen Mix aus Indie + Wave + Shoegaze + Noise + Punk + Post-Rock verschrieben hat, nach einer nördlich des Polarkreises gelegenen Hafenstadt auf der russischen Halbinsel Kola benennt. Zwar liegt diese größte Stadt der Arktis nahe an der Grenze zu Finnland, deren Reiz allerdings bleibt mir zumindest im Falle eines Bandnamens unerschlossen. Auch der musikalische Reiz auf „Rüütli“ hält sich in ziemlich engen Grenzen.
Im nunmehr 12. Jahr ihres Bestehens beglückt uns das Quartett aus Helsinki nicht etwa mit russischen Volksweisen, sondern recht bodenständigem Indie-Rock, der genauso wenig vor Krach wie vor unterkühlter Elektronik und sägenden Gitarren zurückschreckt. Kein Wunder also, dass MURMANSK bereits mit KARNIVOOL und DEUS durch die Weltgeschichte tourte.
Der Sound auf „Rüütli“, dem dritten MURMANSK-Album, klingt allerdings sehr unterkühlt und leider viel zu dumpf. Gleiches könnte man auch von der Sängerin LAURA und ihren Texten über Beziehungskrisen sowie die unglücklicheren Lebensmomente behaupten. Nichts bleibt wirklich hängen. Nichts lässt wirklich dauerhaft aufhorchen. Nichts, was dieses Album zu etwas Besonderem macht. Selbst das Cover mit dem seltsamen „Ich steige unter großen Schwierigkeiten aus einem Auto aus“-Typen ist genauso belanglos wie der missglückte Schnappschuss in einem finnischen Familien-Foto-Album. Ebenso belanglos wie ein finnisches Musik-Album, das statt auf feurige Ideen auf unterkühltes Songwriting sowie eine dumpfe Eigenproduktion setzt. „Rüütli“ rüttelt den Hörer nicht auf, es verfinstert mit diesen oft düsteren Klängen eher dessen Stimmungslage. Und die Produktion setzt dem allen noch eins drauf.
FAZIT: Genauso einfallsreich wie der Titelname „123.4“, der auf „Rüütli“ zu finden ist, ist auch die Musik dieser finnischen Indie-Shoegaze-Band, auf die sie selbst die passendste Antwort mithilfe der letzten Zeile ihres letzten Songs „Shake Off The Tears“ liefern: „Already heard them all before“.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Contradisco
- Mercury
- Married To Beetlejuice
- Hungry Hippos
- A Meeting With Th Oracle
- Outrun
- The Dead Adventurer
- Peel
- 123.4
- Night Time
- Shake Off The Tears
- Rüütli (2014) - 4/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Andy [musikreviews.de]
gepostet am: 27.01.2014 User-Wertung: 10 Punkte |
Vier Punkte finde ich aber verdammt hart, zumal ich den Gesang ziemlich gut finde. |
Thoralf Koß [Musikreviews.de]
gepostet am: 27.01.2014 |
Ja, Andy, ich habe lange über die Wertung des Albums nachgedacht - aber meine Enttäuschung von dem neusten Werk der Finnen war wirklich riesig. Besonders weil auch bei den Aufnahmen aus meiner Sicht deutlich geschludert wurde. Auch Lauras Gesang ist zwar in Ordnung, aber (wie ich schreibe) wirklich nichts Besonderes. Für mich kommt am Ende aus Schulnoten-Sicht wirklich nur ein "Genügend" heraus. |