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Rökkurró: Innra (Review)

Artist:

Rökkurró

Rökkurró: Innra
Album:

Innra

Medium: CD/Download
Stil:

Moderner Indie Rock und Pop aus Island

Label: Rökkurró Music / State 52
Spieldauer: 45:41
Erschienen: 24.10.2014
Website: [Link]

Mal wieder höchste Zeit für eine musikalische Reise nach Island, in der uns nicht nur ein Land, sondern regelrechte Klangwelten erwarten, die unsere Seele streicheln und zugleich etwas nordisch-melancholische Kälte entfalten, in denen Bilder winterlicher Landschaften entstehen, die von zarten Wellen umspült werden.
Es stürmt nicht!
Aber alles ist im Fluss - genauso wie auf „Innra“ von RÖKKURRÓ.
Nur manchmal machen sich beim Hören dann doch ein paar Wünsche nach stürmischeren Momenten breit, die allerdings nie wirklich auftauchen.

RÖKKURRÓ klingen auf ihrem dritten Album, auf welchem sich im Gegensatz zu den zwei Vorgängern „Það kólnar í kvöld..“ (2007) und „Í Annan Heim“ (2010) so einiges geändert hat, moderner, aber auch „kälter“. Zu ihrer anfänglichen Mischung aus Folk, etwas Rock, Pop und Klassik, kommen nun eine Vielzahl elektronischer Spielereien, hintergründige, aber sehr reizvolle Klang-Collagen und sogar progressiv anmutende Klangfarben hinzu. Auch das Schlagzeug spielt eine wesentlich deutlichere Rolle als zuvor - wobei natürlich nach wie vor das bestimmende Element der Gesang von HILDUR ist, die nicht etwa nach ihrem mehrjährigen Japan-Aufenthalt, sondern der Schule einer BJÖRK klingt.
Auch in ihren Texten verabschieden sie sich größtenteils von ihrer Muttersprache und werden wohl, um sich stärker dem internationalen Markt zu öffnen, auf‘s Englische zurückgegriffen haben, was nichts daran ändert, dass die Qualität der Texte sehr hochwertig und voller Poesie ist. Mit „Flugdrekar“ gibt es zum Glück auch ein Lied, das im Gegensatz zu den anderen Innra-Songs auf Isländisch gesungen wird - eine Sprache voller „ch“-Laute und rollender „R“s, die jeder, der einmal der nordischen Insel-Musik verfallen ist, lieben wird, selbst wenn er nicht ein Wort davon versteht.

Wohl durch diese Trendwende hin zum Englischen kommen einem beim Hören von „Innra“ immer mehr solche Bands wie OTHER LIVES oder sogar RADIOHEAD in den Sinn, die ja neben ihrer Affinität für Electronics ebenso gerne dem melancholischen Indie-Rock frönen.

RÖKKURRO lassen so aus ihren isländischen Wurzeln ein paar britisch angehauchte Blümchen sprießen, die sich sanft erheben, aber deren Schönheit noch nicht zur ganzen Entfaltung kommt, weil die Stimmungen sich zu stark von etwas unterkühlter Melancholie vereinnahmen lassen.

FAZIT: Man hört der Musik von RÖKKURRÓ an, dass diese Band aus dem nordischen Dunstkreis kommen muss, selbst wenn die Isländer auf „Innra“ den Versuch unternehmen, auch mal in britische Musikgefilde vorzustoßen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2850x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
10 Punkte
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Tracklist:
  • Borders
  • Weightless
  • Sigling
  • Killing Time
  • The Backbone
  • White Mountain
  • The In Between
  • Flugdrekar
  • Blue Skies
  • Hunger
  • Red Sun

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Innra (2014) - 10/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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