Klappern gehört zum Handwerk, und so wundert es nicht, dass eine Newcomer-Band wie SEA von ihrem Label gleich mal auf den höchsten Thron gehoben und mit Szenegrößen wie THIN LIZZY, BLUE ÖYSTER CULT oder ALICE IN CHAINS in einen Topf geschmissen wird.

Das Erstaunliche: Die dänischen Hardrocker bieten auf ihrem selbstbetitelten Debüt tatsächlich einen Stilmix, der sich aus oben genannten Bands speist. Auf der einen Seite ist man knietief in der so genannten Retroszene verwurzelt, spielt die Gitarre ohne Hinzunahme allzu großer digitaler Zauberstäbe ein, agiert auch darüber eher nach dem Motto „nicht perfekt sein verleiht Charakter“ und lässt seinen acht Studiosongs ein gewisses Live-Feeling angedeihen.

Anders als viele andere Bands verlässt sich das Quartett aber nicht alleine darauf, im Vintage-Look aufzutreten, die Gitarre ordentlich knarzen zu lassen und die Drums im Vorraum des Studios mit zwei locker darüber hängenden Tonabnehmern aufzunehmen. „Sea“ kommt gänzlich ohne Dogmen aus, klingt einfach natürlich, ohne überproduziert zu sein, kommt bei aller Authentizität ein gutes Stück weit zeitgemäß rüber – so als wenn die RIVAL SONS mit ALICE IN CHAINS gemeinsam über ein Nebenprojekt nachdenken würden.

FAZIT: Willkommen im Retro 2.0.