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Stryper: Live At The Whisky (Review)
Artist: | Stryper |
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Album: | Live At The Whisky |
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Medium: | CD+DVD | |
Stil: | White Metal/Hardrock |
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Label: | Frontiers Records | |
Spieldauer: | CD: 75:17 / DVD: 86:33 | |
Erschienen: | 19.09.2014 | |
Website: | [Link] |
Nein, so richtig ernst nehmen konnte man die Streifenhörnchen aus Orange County früher wirklich nicht. Zumindest was ihre Mission angeht, denn wer zieht sich schon freiwillig schwarz-gelbe Strampler an und schmeißt dir seinen Glauben während der Show in Form der Bibel an den Kopf? Die bekannteste und erfolgreichste White-Metal-Band sind STRYPER damit trotzdem geworden, was auch daran lag, dass ihre Musik bei genauerem Hinhören doch einiges zu bieten hatte. So lasch und schwulstig manche Songs auch waren, aus dem Fundus der vor 30 Jahren gegründeten Band hat man auch heute noch so einige Würmer im Ohr.
Nach jahrelanger Pause und einiger persönlicher Schicksalsschläge, hat Oberjünger Michael Sweet vor gut zehn Jahren seine Betbrüder, darunter sein, äh, Bruder Robert Sweet, wieder zusammengerufen und seitdem haben STRYPER nicht nur drei neue Studioalben sowie ein Cover-Album und eins mit Neueinspielungen eigener Klassiker herausgebracht, sie lassen sich auch wieder auf den Bühnen dieser Welt blicken.
Eine dieser Shows der inzwischen wieder im Original-Line-up aktiven Christenrocker gibt es jetzt als CD/DVD-Package, aufgenommen vor gut einem Jahr im Live-Club 'Whisky a Go Go' in Los Angeles. Nebenbei: Der Eintritt dafür hat bestimmt wieder einen Extrataler in die Kollekte gekostet, denn günstig waren die Konzerte von STRYPER irgendwie nie, zumindest bei uns nicht. Aber Gottes Wort gibt es halt nicht umsonst.
Gleich mit dem neuen Song „Legacy“ zur Eröffnung zeigt sich, dass die Band trotz der altbekannten Weisheiten, die sie immer noch zu verkünden suchen, musikalisch den Sprung in die Moderne geschafft und man die arg poppigen Zeiten wohl ad acta gelegt hat. Man erkennt zwar die Band alleine durch die unverkennbare und nichts an Kraft eingebüßte Stimme von Michael Sweet, aber mit alten Glam-Zeiten haben solche Nummern kaum was gemein. Auch das folgende „Marching Into Battle“ stammt vom aktuellen Album „No More Hell To Pay“, bevor man mit „You Know What To Do“ und „Loud N' Clear“ einen weiten Sprung zurück zum Debüt macht. Bei gutem und realistischem Sound (auch wenn die Chöre teilweise doch etwas zu perfekt klingen) liegt der Schwerpunkt der Setlist dann auch ganz klar auf den alten Scheiben, wobei die Songs schon mal etwas kräftiger interpretiert werden. Die Hits „To Hell With The Devil“ und „Soldiers Under Command“ bilden dann den Höhepunkt und rufen selbstredend die besten Reaktionen des Publikums hervor. Allzu deutlich sind die Fans allerdings nicht zu hören, was aber auch für eine authentische Wiedergabe des Geschehen spricht. Die Schmacht-Ballade und ihr zudem größter Chart-Erfolg „Honestly“ fehlt überraschenderweise, aber das kann man wohl als weiteres Zeichen deuten, dass die heutigen STRYPER auf weniger kitschige Weise bekehren möchten.
Das 73-minütige Konzert kann man mittels der DVD auch mit Bild genießen. Erster Eindruck: Die Band hat in ihrer Karriere sicher schon auf größeren Bühnen und vor mehr Publikum gespielt. Sonderlich groß ist das Whisky wirklich nicht, aber dennoch zeigen sich STRYPER hochmotiviert und spielfreudig. Keine Spur vom überzogenen Glamour, dafür präsentieren sich die vier Musiker als bodenständige Vollprofis, die vor einem recht zurückhaltenden Publikum einen prima Job machen. Streifen sind im Outfit heutzutage übrigens weitestgehend out, sieht man mal vom Schriftzug und den Instrumenten ab. Dafür zeigt man sich auch optisch als erdige Rocker. Gut, das ein oder andere Kreuz auf den Klamotten muss natürlich sein und auch das Bibelwerfen (vor „No More Hell To Pay“) haben sie sich immer noch nicht abgewöhnt.
Die Bildqualität der DVD ist zwar nicht das Nonplusultra, aber für eine Veröffentlichung wie diese absolut okay. Als Extras findet man darauf noch die Videoclips zu „No More Hell To Pay“ und „Sympathy“ sowie ein kurzes Interview mit der Band.
FAZIT: Sehr gute und authentische Live-Aufnahme der bekanntesten White-Metal-Band, deren Musik man auch gut finden kann, wenn man deren Aussage nicht teilt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Legacy
- Marching Into Battle
- You Know What To Do
- Loud N' Clear
- Reach Out
- Calling On You
- Free
- More Than A Man
- The Rock That Makes Me Roll
- No More Hell To Pay
- Jesus Is Just Alright
- Always There For You
- All For One
- The Way
- To Hell With The Devil
- Soldiers Under Command
- Bass - Timothy Gaines
- Gesang - Michael Sweet
- Gitarre - Oz Fox, Michael Sweet
- Schlagzeug - Robert Sweet
- Second Coming (2013)
- No More Hell To Pay (2013) - 11/15 Punkten
- Live At The Whisky (2014)
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