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Big Big Train: Wassail (Review)
Artist: | Big Big Train |
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Album: | Wassail |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | English Electric Recordings | |
Spieldauer: | 25:19 | |
Erschienen: | 05.06.2015 | |
Website: | [Link] |
Zwischen ihren regulären Alben veröffentlichen BIG BIG TRAIN gerne die eine oder andere EP. Im Anschluss an „The Underfall Yard“ deutete sich mit „Far Skies Deep Time“ die leichte Richtungsänderung und positive Entwicklung zum „English Electric“-Doppel an. Wobei „Far Skies…“ mit einundvierzig Minuten bereits Langspiel-Quantität besitzt. "Make Some Noise" beinhaltete später jene vier Tracks, die auf "English Electric: Full Power" zusätzlich zu den Einzelausgaben enthalten waren. So mussten Besitzer der ursprünglich getrennten vollen Kräfte nicht in die komplette Doppelausgabe investieren.
Jetzt also fünfundzwanzig Minuten ‚Wassailing‘, was sich in diesem Fall (es existieren noch andere Bedeutungen) auf das Zuprosten, Trinken, Singen und Feiern zur Apfelwein-Herstellung in West-England bezieht (zurückgehend auf den angelsächsichen WAES þu hael-Toast, der in etwa "sei bei guter Gesundheit" meint). Der Kern ist aber immer: Beim Wassailing geht die Lucy ab. Und genau daran halten sich BIG BIG TRAIN mit dem titelgebenden Opener.
Nach jethrotullig-folkigem Einstieg wird ordentlich rockend Gas gegeben, mit einem gut aufgelegten Nick D'Virgilio am Schlagzeug und vitalen Orgeleinschüben, ist „Wassail“ eine Art progressive Partyhymne. Ohne Plattheiten setzt die Band den auf „English Electric: Full Power“ eingeschlagenen Pfad gekonnt fort. Die folgenden beiden neuen Songs sind etwas gemessener, ohne hyperkomplex oder bleischwer im musikalischen Treibsand zu versinken. Das ausgefeilte „Lost Rivers Of London“, mit Rachel Halls feiner Geige, ist dramatischer Folk-Prog; das bis auf wenige gesungene Zeilen instrumentale „Mudlarks“ ist etwas melancholischer, wird eingeleitet von Piano und Orgel. Letztere dominiert den weiteren Verlauf. Die Violine darf wieder starke Akzente setzen, die Gitarre ebenfalls, doch seltener.
„Master James Of St George“, ursprünglich auf „The Underfall Yard“ zu finden, erlebt eine Live-Aufnahme in den Real World-Studios, weswegen der Sound nicht nach öffentlicher Performance klingt. Die Interpretation ist präzise, sauber und etwas druckvoller als im Original. Steht dem Stück gut.
FAZIT: „Wassail“ ist eine lichte, verspielte und dynamische Angelegenheit, die einmal mehr belegt, dass sich BIG BIG TRAIN aus der zweiten Reihe ziemlich weit nach vorn gespielt haben. Macht Lust, die letzten Alben wieder hervorzukramen und frohgestimmt auf das zu warten, was als Nächstes kommen mag. Ein bissschen darüber verrät DIESER "Wassail"-Promo-Teaser.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wassail
- Lost Rivers Of London
- Mudlarks
- Master James Of St George
- Bass - Greg Spawton
- Gesang - David Longdon, Rachel Hall, Nick D'Virgilio, Danny Manners, Andy Poole, Rikard Sjöblöm
- Gitarre - Dave Gregory, Rikard Sjöblöm
- Keys - Danny Manners, Andy Poole
- Schlagzeug - Nick D'Virgilio
- Sonstige - Rachel Hall (violin, viola, cello), David Longdon (flute, mandolin, percussion), Andy Poole (mandolin)
- Goodbye to The Age Of Steam (2011) - 9/15 Punkten
- English Electric, Part One (2012) - 13/15 Punkten
- English Electric Part Two (2013) - 12/15 Punkten
- Wassail (2015)
- Stone & Steel - Limitierte Erstauflage im Hardcover-Media-Buch (2016)
- Folklore (2016) - 14/15 Punkten
- A Stone‘s Throw From The Line (Limitierte Erstauflage mit 40seitigem Booklet) (2016)
- Grimspound (2017) - 11/15 Punkten
- The Second Brightest Star (2017) - 13/15 Punkten
- Common Ground (2021) - 11/15 Punkten
- Welcome To The Planet (2022) - 12/15 Punkten
- The Likes of Us (2024) - 12/15 Punkten
- A Flare On The Lens (2024)
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 27.07.2015 User-Wertung: 9 Punkte |
Und genau aus diesem Grunde ist "Master James Of St George" eine Enttäuschung für mich. Der Unterschied zur Aufnahme auf "The Underfall Yard" ist zu marginal, so dass der Titel auf dieser EP die Rolle als Lückfüller einnimmt |
Jochen [musikreviews.de]
gepostet am: 27.07.2015 |
Kann man durchaus so sehen, Thomas. Mir gefällt die Version auf "Wassai" marginal besser als das Original, deshalb würde ich insgesamt zwei Pünktchen mehr vergeben. Anscheinend betrachtet die Band "Master James Of St George" aber tatsächlich als reelles Livedokument: "Filmed at Real World Studios last August, it's also something of a teaser for the Stone and Steel Live At Real World DVD which will be out later this year." Ein Promo-Video dazu gibt es auch, da in der Kommentarfunktion keine Links möglich sind, versuche ich die entsprechende Adresse oben zu posten |