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Cattle Decapitation: The Anthropocene Extinction (Review)
Artist: | Cattle Decapitation |
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Album: | The Anthropocene Extinction |
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Medium: | CD/LP | |
Stil: | Grindcore |
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Label: | Century Media | |
Spieldauer: | 46:09 | |
Erschienen: | 07.08.2015 | |
Website: | [Link] |
Oh Gott, was geht hier ab? War der Vorgänger „The Monolith Of Inhumanity“ kurz vor dem Prädikat „begnadet“, so legen die US-Grinder CATTLE DECAPITATION mit „The Anthropocene Extinction“ ein Album vor, das schlicht und einfach alle Grenzen sprengt.
CATTLE DECAPITATION entspringen schon länger einem parallelen Universum, betrachtet man die Entwicklung von primitivem Grind zu den abgefahrenen Songs, mit denen „The Anthroprocene Extinction“ aufwartet. Auch wenn beinahe durchgehend die unmenschliche Bassdrum unter Blastbeats tickert, bietet man hier abwechslungsreichen Grindcore der Extraklasse, der auf Augenhöhe mit anderen richtungsweisenden Bands wie NAPALM DEATH und ANAAL NATHRAKH agiert.
Und CATTLE DECAPITATION gehen ihren Weg unbeirrt weiter und mischen plötzlich schwarzmetallische Raserei in „Prophets Of The Loss“ oder streuen immer wieder melodische Refrains ein, die Travis Ryan mit seiner unverwechselbaren hohen Stimmlage mit dem speziellen Touch von Extrawahnsinn garniert. Ein Unterfangen, das übrigens auch live gelingt. Travis Ryan hat an seiner Stimme weiter gearbeitet und bietet von Growls zu stumpfen Brutal-Death-Metal-Riffs in „Clandestine Ways“ über immer wieder eingestreutes fieses Gekeife bis zu feinen Melodien in „Plagueborne“ alles, was eine menschliche Stimme leisten kann. Und dazu in diesem Song noch diese perfekt verzögerten stehenden Gitarrenakkorde und unmittelbar folgenden Shredderparts, das ist Kunst der höheren Schule. Ganz nebenbei beeindruckt die kompromisslose Härte der Saitenfraktion, die einerseits komplex , andererseits nie überfrachtet wirkt, sondern genau das Mittelmaß zwischen maximaler Härte und eingängigen Melodien tariert hat.
Nun, das Weltbild CATTLE DECAPITATIONs war nie positiv, aber die hier glasklar gezeichnete Vision vom Untergang unseres Planeten durch Menschenhand, in der wir uns mittlerweile befinden, ist beängstigend real dargestellt und eben keine Fiktion, in die andere Metaller ja gerne ausweichen. Unser Fressen aus Produktionslinien oder der gigantische Müllwirbel mit dem hübschen Namen „The Great Pacific Garbage Patch“ im Pazifik sind bittere Realität, vor der wir nicht unsere Augen verschließen sollten.
„So this is what you want?
A world not suitable for life?
(Self-circling vultures, damming garbage cultures)
Fuck your traditions, fuck your religions
Fuck your systems and fuck your decisions“
aus „Not Suitable For Life“
FAZIT: Musikalischer Extremsport von extremen Musikern, CATTLE DECAPITATION haben sich aufgemacht, die Grenzen des Extremmetal noch weiter auszuloten und meistern die anspruchsvolle Aufgabe mit Intelligenz und Bravour. Was soll da noch kommen?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Manufactured Extinct
- The Prophets Of Loss
- Plagueborne
- Clandestine Ways (Krokodil Rot)
- Circo Inhumanitas
- The Burden Of Seven Billion
- Mammals In Babylon
- Mutual Assured Destruction
- Not Suitable For Life
- Apex Blasphemy
- Ave Exitium
- Pacific Grim
- Bass - Derek Engemann
- Gesang - Travis Ryan
- Gitarre - Josh Elmore
- Schlagzeug - David McGraw
- Monolith Of Inhumanity (2012) - 13/15 Punkten
- The Anthropocene Extinction (2015) - 14/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Thomas
gepostet am: 07.08.2015 |
Cover: einfach GESCHMACKLOS |
dr. o
gepostet am: 07.08.2015 |
hm, in der Verkleinerung ja, im Detail erkennt man Müllfragmente, die aus den Leichen rieseln. Das passt zum Inhalt, der sich wie auch bei "Monolith Of Inhumanity" mit unserer Müllproduktion und Einwegmentalität auseinandersetzt... |
Knochen
gepostet am: 08.10.2015 User-Wertung: 12 Punkte |
Finde Album und (mit kleinen Abstrichen) auch das Cover ziemlich geil. |
Tobi
gepostet am: 02.01.2016 User-Wertung: 13 Punkte |
Ist nicht böse gemeint, aber wer das Cover zu hart oder geschmacklos findet, sollte nochmal überlegen, ob Death Metal wirklich das richtige Musikgenre für ihn ist. Finde das Album jedenfalls größtenteils sehr gelungen und das Cover passend zur Thematik! |