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Europe: War Of Kings (Review)

Artist:

Europe

Europe: War Of Kings
Album:

War Of Kings

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hardrock

Label: UDR
Spieldauer: 55:41
Erschienen: 06.03.2015
Website: [Link]

Es gibt Leute, für die ist Brian Johnson auch nach 35 Jahren noch der „neue Sänger von AC/DC“. Diese Kategorie von Menschen wird vermutlich auch EUROPE immer noch und ausschließlich mit „The Final Countdown in Verbindung“ bringen. Dieser eine Hit fast schon tragischer Weite hängt den Schweden auch im Jahre 2015 noch nach – und ist angesichts der Qualität und der stilistischen Ausrichtung des neuen Werkes „War Of Kings“ irreführender denn je.

Wobei man zunächst mal festhalten muss: Die Art von Musik, die EUROPE nach ihrer Reunion im Jahre 2003 gemacht haben, hatte mit dem finalen Countdown auch schon weniger als nichts zu tun. Deutlich erwachsener, roher, ungeschliffener, schwerer, bluesiger, basischer, moderner klangen „Start From The Dark“, „Secret Society“, „Last Look At Eden“ und „Bag Of Bones“, doch erst mit „War Of Kings“ ist der Fünfer ganz offensichtlich da, wo er hinwollte. Deutlich wie nie sind die Einflüsse früher Rock-Heroen wie LED ZEPPELIN, DEEP PURPLE und BLACK SABBATH. Rohe, simple Gitarrenriffs, klassische Hardrockvibes, eine Produktion mit Live-Charakter – und über all diesen traditionellen Zutaten thronen die EUROPE-typischen Melodien, die unvergleichlich ausdrucksstarke Gitarre John Norums und natürlich Joey Tempests glockenhelle Stimme.

Keine Frage: EUROPE hätten es sich nach ihrem Comeback vor gut zehn Jahren deutlich einfacher machen können, doch finanzielle Anreize scheinen bei den Schweden nicht die Triebfeder gewesen zu sein – nur so kann man sich den langen Atem erklären, der den durchaus steinigen Weg von „Start From The Dark“ zu „War Of Kings“ ermöglicht hat.

Natürlich können jetzt besonders „schlaue“ Menschen auf die Idee kommen – hey, Classic Rock ist im Moment der angesagte Trend, klar, dass sich EUROPE an diesen Zug dranhängen. Wer allerdings die Wurzeln von Tempest, Norum und Co. kennt – der Gitarrist kehrte der Band sogar nach „The Final Countdown“ den Rücken, weil er im damaligen Bandsound seine gitarrenlastigen Wurzeln nicht mehr erkennen konnte – und wer die Entwicklung seit der Reunion betrachtet, der wird zu dem Schluss kommen, dass die zwölf Songs von „War Of Kings“, die allesamt auf einem unfassbar hohen Niveau agieren, durch und durch authentisch und glaubwürdig klingen. Egal, ob es eher ein dem Titel verpflichtetes, sonnig-luftig-leichtes „California 405“ ist, der wann-wird’s-mal-wieder-richtig-Sommer-Hit „Days Of Rock’n’Roll“, die erstaunlich schweren „Nothin To Ya“ und „Children Of The Mind“ oder die DEEP-PURPLE-Verbeugung „The Second Day“ – die Inspirationsquellen sind nicht sonderlich versteckt, aber EUROPE schaffen es, jeden der zwölf Songs nach EUROPE klingen zu lassen. EUROPE 2015 – nicht EUROPE 1986.

FAZIT: Die Hardrock-Scheibe des Jahres? Bis jetzt auf jeden Fall, und die Konkurrenz muss sich verdammt nach der Decke strecken, um den Krieg der Könige noch zu gewinnen.

Lothar Hausfeld (Info) (Review 10738x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • War Of Kings
  • Hole In My Pocket
  • The Second Day
  • Praise You
  • Nothin To Ya
  • California 405
  • Days Of Rock n Roll
  • Children Of The Mind
  • Rainbow Bridge
  • Angels (With Broken Hearts)
  • Light Me Up
  • Vasastan

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
evilknievel
gepostet am: 21.03.2015

User-Wertung:
12 Punkte

Anmerken möchte ich noch, daß John Norum wie in der Frühphase der Band, also vor Final Countdown, wieder verstärkt die Michael Schenker Gedächtnis Soli auspackt.
Dazu setzt man im Keyboardbereich auf analoge Sounds. Hammond und Mellotron Klänge sind "the dish of the day"
Außerdem klingt die Produktion nicht totkomprimiert.

Rundum gut
Thomas
gepostet am: 05.04.2015

User-Wertung:
13 Punkte

Ich bin begeistert. Europe 2.0 (für mich auf jeden Fall) ist eine Empfehlung für alle Hard-rockies
Andreas
gepostet am: 29.10.2015

User-Wertung:
14 Punkte

Das ist auch heute (29.10.2015) für mich noch DIE Hardrock-Platte des Jahres. Und das Konzert am Montag in München mein Konzert des Jahres (mit sechs Songs von "War of Kings"). Großartig - Ich kann die "Review" von Lothar Hausfeld nur doppelt und dreifach unterschreiben
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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