Partner
Services
Statistiken
Wir
Phil Donkin: The Gate (Review)
Artist: | Phil Donkin |
|
Album: | The Gate |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
|
Label: | Whirlwind / Indigo | |
Spieldauer: | 71:17 | |
Erschienen: | 20.02.2015 | |
Website: | [Link] |
Mit seinem Debüt ist dem Bassisten PHIL DONKIN gleich ein mittelgroßer Wurf gelungen. Der abgeklärte Jazzer, der unter anderem mit Kurt Rosenwinkel, John Abercrombie und Kenny Wheeler in den Ring steigt, legt ein Dutzend maximal abwechslungsreicher Quartettstücke vor, die international Augenbrauen hochgehen lassen müsste. Das Herz schlägt beim Rezensenten zumindest jetzt schon höher als sonst.
Donkin gefällt sich in aufgeräumten Arrangements, statt seinen Bläser Urschreie erbrechen zu lassen oder fiebrig zu rasen, aber beschauliches Kaffeekränzchen ist "The Gate" beileibe nicht. Der Bassist und sein fabelhafter Drummer sorgen rhythmisch für Maulsperren, doch die Combo hat den melodischen Aspekt selbstredend nicht vergessen. "Macon Groove" etwa ist ein klassischer Ohrwurm, der bei früherer Entstehung glatt in Standard-Songbooks aufgenommen worden wäre, gerade auch wegen seiner Freiräume (höre das Solo hier), die sich auch in anderen Kompositionen offenbaren.
Somit ist garantiert, dass dieses Material immer wieder umgedeutet werden könnte (natürlich auf Konzerten) beziehungsweise in den Köpfen der Hörer weitergesponnen wird. Assoziationsketten werden sowieso zur Genüge geknüpft, ob mit dem alles über seine Stimmung sagenden Titel "Birthday Samba" oder vertonter Leutseligkeit wie dem Ruhepol "The Lost Shoe". Die Balance zwischen atemberaubendem Handwerk (der Fingerknoten "Introspection") und viel, viel Feeling (Titelstück) bleibt über eine Stunde lang gewährleistet … und die Bewahrung der Aufmerksamkeit des Rezipienten somit ebenfalls.
FAZIT: Allmählich werden Whirlwind zu einem unheimlichen Label; so viel höchst empfehlenswerten Jazz bekommt man aktuell nicht einmal von den großen Namen der Szene geboten, und "The Gate" - ein mal schönes, mal aufwühlendes und vor allem immer wieder überraschendes Album eines bombig aufeinander eingespielten Quartetts - zählt auf den vorderen Rängen dazu.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- La Jurona
- Macon Groove
- The Gate
- Introspection
- Birthday Samba
- Butterfingers
- Submerged
- The Lost Shoe
- One For Johnny
- Matriarch
- Yesterday At My House
- Prelude No. 23 in F Major
- Bass - Phil Donkin
- Keys - Glenn Zaleski
- Schlagzeug - Jochen Rueckert
- Sonstige - Ben Wedel (Saxofon)
- The Gate (2015) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews