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Therapy?: Disquiet (Review)
Artist: | Therapy? |
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Album: | Disquiet |
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Medium: | CD/LP+CD/Download | |
Stil: | Alternative / Rock |
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Label: | Amazing Record Co. | |
Spieldauer: | 41:43 | |
Erschienen: | 24.04.2015 | |
Website: | [Link] |
Das 14. Album von Nordirlands Alternative-Heroen wurde bewusst als Sequel zum Schlager "Troublegum" (1994) angekündigt, aber das mag unerhebliches Promo-Gewäsch sein, wenngleich sich "Disquiet" in puncto Hits tatsächlich mit dem Klassiker messen kann. In jedem Fall setzt sich der Aufwärtstrend im Lager THERAPY? weiter fort.
Die elf neuen Songs forcieren den unverkennbaren Stil der Band, die eine Art von Brutalo-Pop etablierte wie praktisch sonst niemand, hier exemplarisch exerziert in Form des verboten ohrwurmelnden "Good News Is No News". Das ist aber nur eine Art von THERAPY?, ihre Songwriting-Fähigkeiten zu einem brillanten Ende zu führen.
New-Wave-Anwandlungen wie im vom Bass dominierten Schwebebalken "Helpless Still Lost", während des versonnenen Doppels aus "Tides" und "Torment Sorrow Misery Strife" sowie im saudüsteren "Idiot Cousin" sind aktuell anscheinend das Lieblingsrezept der Gruppe. Scharfe Ausreißer vor diesem Hintergrund gibt es auch, nämlich den ruppigen Punker "Words Fail Me", das laut-leiselnde "Good News Is No News" und die doomige Wuchtbrumme "Deathstimate" am Ende.
Die Gitarren krachen in jedem Fall wie lange nicht mehr, gleich schon während des fast thrashigen Openings "Still Hurts", dann vor allem im mit sonnigem Refrain versehenen "Fall Behind" und beim Melodiewunder "Vulgar Display of Powder" (Titel und Text des Jahres?), woran Produzent Tom Dalgety (unter anderem ROYAL BLOOD) maßgeblich "Schuld" trägt. Die Rafinesse der letzten Studioarbeiten geht "Disquiet" darum vielleicht ab, doch das ist angesichts der Güte des Materials und aufgrund des offensichtlichen Vorsatzes, derbe zuzulangen, ziemlich egal. Industrial wie zwischendurch in der Karriere der Gruppe findet leider nicht statt, aber das ist ein kleiner Wermutstropfen für nörgelnde Unverbesserliche.
FAZIT: Im Schnitt dreiminütige Mördersongs, und zwar elfmal im Akkord - das ist "Disquiet", ein "Alterswerk" einer Band, die nie schlecht war und momentan wieder ein Hoch erlebt. THERAPY? scheinen ewig jung zu sein, bleiben inhaltlich relevant und sind längst über alle Genre-Bezeichungen erhaben, eine Institution und Classic Rock für die Neuzeit quasi.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Still Hurts
- Tides
- Good News Is No News
- Fall Behind
- Idiot Cousin
- Helpless Still Lost
- Insecurity
- Vulgar Display of Powder
- Words Fail Me
- Torment Sorrow Misery Strife
- Deathstimate
- Bass - Michael McKeegan
- Gesang - Andy Cairns
- Gitarre - Andy Cairns, Michael McKeegan
- Schlagzeug - Neil Cooper
- One Cure Fits All (2006) - 9/15 Punkten
- A Brief Crack Of Light (2012) - 12/15 Punkten
- Disquiet (2015) - 12/15 Punkten
- Hard Cold Fire (2023) - 12/15 Punkten
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