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Edi Nulz: An der vulgären Kante (Review)
Artist: | Edi Nulz |
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Album: | An der vulgären Kante |
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Medium: | CD | |
Stil: | Kammerpunkjazz |
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Label: | Unit Records/Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 42:56 | |
Erschienen: | 19.02.2016 | |
Website: | [Link] |
„An der vulgären Kante“ geht es, wie sollte das auch anders sein, geil zu. Kein bemüht komischer Deutschrock, natürlich nicht. EDI NULZ sind immer noch ein Instrumentaltrio in der Besetzung Gitarre (Tenor und Bariton), Drums und Bassklarinette. Und ein bisschen Taschenklavier. Jazz ruft’s laut, klar, deutlich, doch EDI NULZ mischen ihre erfreulich ruppigen Klänge mit Punk, Folk und Rock’n’Roll. Klingt mitunter wie die leider verblichenen MORPHINE auf Speed.
Die Umschreibung ist eigentlich noch zu blass. „An der vulgären Kante“ wird fröhlich der Marsch geblasen, beim Mexican Standoff aka „Mexikanischer Beistand“ herrscht Mariachi-Stimmung, „Stützengrüner!“ gibt den Boogieman gemixt mit besoffener Tanzmusik und Ausflügen ins Freie. Fabulierlust und Power machen die Musik von EDI NULZ aus, selbst wenn’s schräg wird – und das passiert, keine Bange – verliert das Trio nie den roten Faden aus den Augen, der fest im buntscheckigen Jazz-meets-Rock-Teppich verwoben ist.
Das heißt beileibe nicht, dass „An der vulgären Kante“ mit Hochgeschwindigkeit entlang gedonnert wird. Es bleibt meist in fortgeschrittenem, wankendem Trab und hat auch keine Bange vor der Gefühlsbremse.
FAZIT: Bei den furiosen Fisimatenten, die EDI NULZ ohne Ermüdungserscheinungen elf Stücke lang reißen, ist es bemerkenswert, dass kein Bass, kein Saxophon, außer der Bassklarinette keinerlei Blasinstrumente und kaum Tasteninstrumente benötigt werden. Das Trio spielt so vollmundig wie luftig, verbrät mit beschwingtem Jazzgestus von Punk bis Weltmusik alles, was gerade passt, zitiert dabei noch schelmisch, ungeniert und gekonnt - selbst Super Mario und seine Freunde bekommen ganz zum Schluss eine kleine Hommage spendiert. Macht einen Höllenspaß, beim bloßen Zuhören wie zum eigenkreierten Ausdruckstanz. Kammerpunkjazzkirmesmusik vom Feinsten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- … und das Geheimnis der Achtelnoten
- An der vulgären Kante
- Interlude!
- Stützengrüner
- Vor allem immer
- Gehirn 201
- Interlude II
- Hundshübel Hot Tub
- Ich wohne im Bonuslevel
- Mexikanischer Beistand
- Kraftlatein
- Gitarre - Julian Adam Pajzs
- Schlagzeug - Valentin Schuster
- Sonstige - Siegmar Brecher (Bassklarinette), Valentin Schuster (Taschenklavier)
- Ultrakarl (2013) - 11/15 Punkten
- An der vulgären Kante (2016) - 12/15 Punkten
- El Perro Grande (2018) - 13/15 Punkten
- Meganan (2021) - 11/15 Punkten
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