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Henry Padovani: I Love Today (Review)
Artist: | Henry Padovani |
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Album: | I Love Today |
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Medium: | CD | |
Stil: | Singer/Songwriter, Blues, Country und vieles mehr vom Ex-POLICEisten |
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Label: | Repertoire RepUK / H'Art | |
Spieldauer: | 43:12 | |
Erschienen: | 02.09.2016 | |
Website: | [Link] |
HENRY PADOVANI ist, ohne groß herumzureden, der korsische LOU REED mit einer gehörigen Breitseite JOHNNY CASH! Beide sind tot, Padovani aber lebt.
Welch Glück!
Jedenfalls sind die Parallelen auf seiner aktuellen Solo-CD „I Love Today“ unüberhörbar, selbst wenn er viel bekannter als Ex-Gitarrist von POLICE ist. Oder um noch genauer zu sein – Padovani ist, was vielen neu sein wird, das Gründungsmitglied von POLICE und zugleich erster Gitarrist der Band.
Padovani ist Kult!
Ein Kult, den es hier und heute zu entdecken gilt und der sich in „I Love Today“, dem aktuellen Padovani-Solo-Album, verwirklicht.
Und wenn wir hier schon mit den Namen der ganz Großen arbeiten, dann darf ein dritter nicht übersehen werden, den HENRY PADOVANI unmittelbar auf seinem aktuellen Album mit „Into My Arms“, einer todtraurigen Ballade, schwer bewegend covert: NICK CAVE.
Cave hatte dieses Stück bei der Beerdigung von MICHAEL HUTCHENCE vorgetragen und aus Padovanis Sicht hat dieser Song „genau die gleiche Kraft wie JOHN LENNONs ‚Imagine‘“. Deshalb befindet sich seine akustisch Ex-Polizisten-Cover-Variante auch auf „I Love Today“.
Überhaupt gibt es auf „I Love Today“ neben Padovanis eigenen Songs jede Menge Cover-Versionen zu genießen, denen der Kult-Polizist eine ganz spezielle Note verleiht. Egal ob sie nun von den BEATLES, T.REX, den ROLLING STONES, JOHN LENNON oder JACQUES BREL sind.
Im Laufe der CD-Dreiviertelstunde flacht das Album leider nach einem dynamischen Beginn etwas ab und beschränkt sich zu oft nur auf Gitarre und Gesang, wobei alles andere nebensächlich erscheint. So hört man fast überrascht bei LENNONs „Jealous Guy“ auf, wenn mitten im Song die weibliche Stimme von SACHA MORGAN auftaucht oder wenn plötzlich in „Skeleton Blues“ nicht nur französisch gesungen wird, sondern auch Klarinette und Rassel für französisches Saufgelage-Feeling sorgen, als hätte sich TOM WAITS in einer Pariser Kneipenkaschemme verirrt.
Es sind wohl die unzähligen Erlebnisse von Padovani, welche er in seine Musik einbringt, auch wenn er diese auf seinem Solo-Album akustisch und recht spartanisch instrumentiert, um diese noch einmal Revue passieren zu lassen. Erlebnisse, deren erstes musikalisches Highlight 1976 begann, als der damals 24-Jährige nach England reiste und aus einem geplanten zweiwöchigen Urlaub eine sieben Jahre andauernde Musik-Geschichte wurde, während der er mit STING und STEWARD COPELAND THE POLICE gründete.
Solistisch hält sich HENRY PADOVANI dagegen sehr zurück und wartet nicht mit einer Unmenge von Musikern auf, mit denen er, egal ob als Gitarrist, Sänger, Komponist, Buchautor, Filmemacher, Radiomoderator, Musikmanager oder Labelchef, zu tun hatte. Ausnahme von der Regel ist DICK TAYLOR von THE PRETTY THINGS, der Padovani am Bass begleitet. Das war‘s aber auch schon, um diese akustische Mischung aus Pop, französischem Chanson, Blues, Country und Cover-Versionen unter dem Titel „I Love Today“ zum akustischen Leben zu erwecken.
Der lebendige Beweis dafür, dass HENRY PADOVANI als alter Musik-Fuchs noch lange nicht zum alten Eisen gehört.
FAZIT: Ein Album nicht nur für Freunde größtenteils ruhiger, akustisch instrumentierter Songs, vorgetragen mit einer Stimme, die sich zwischen LOU REED, NICK CAVE und JOHNNY CASH bewegt, sondern auch für all diejenigen, die als POLICE-Freunde nach geheimnisvollen Entdeckungen suchen. Mit diesem dritten Gründungsmitglied, neben STING und STEWART COPELAND, und seinem aktuellen Album „I Love Today“ haben sie eine große gemacht, auch wenn noch nicht einmal ein POLICE-Song darauf als Cover-Version enthalten ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- I Love Today
- Give Me Love
- Lean Love
- Long, Long, Long
- Into My Arms
- Skeleton Blues
- Nature Boy
- Brother, Sister, Preacher
- Rien De Rien
- Play With Fire
- Jealous Guy
- Le Temps
- Ne Me Quitte Pas
- Bass - Dick Taylor
- Gesang - Henry Padovani, Sacha Morgan
- Gitarre - Henry Padovani
- Schlagzeug - Mark St. John
- I Love Today (2016) - 10/15 Punkten
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