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Oliver Leicht [Acht.]: The State Of Things (Review)
Artist: | Oliver Leicht [Acht.] |
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Album: | The State Of Things |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz |
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Label: | FLOATmusic | |
Spieldauer: | 69:24 | |
Erschienen: | 30.09.2016 | |
Website: | [Link] |
Oliver Leicht, der Nauheimer Klarinettist (und gelegentlicher Altsaxophonist – allerdings nicht auf „The State Of Things“) hat seine HERRENRUNDE zum Oktett aufgestockt und obendrein den formidablen Pianisten Jim McNeely zum gemeinsamen Spiel eingeladen. Das passt wunderbar und McNeely ergänzt das Ensemble ausgefeilt im Vordergrund, aber auch im Hintergrund unterstützend, selbst wenn er nur Klangtropfen erzeugt.
Sind die Musiker komplett am Start, besitzt „The State Of Things“ fast Big-Band-Charakter, betont durch die vollmundige Bläsersektion. Euphonium, Bass-Posaune, Tuba und Französisches Horn sorgen für abwechslungsreiche, dunkel gefärbte Schattierungen. Doch Bandleader Oliver Leicht gibt seinen befähigten Instrumentalisten auch einzeln viel Raum. Egal, ob die Begleitung abgespeckt auftritt oder dezent weit hinten agiert.
Stilistisch ist das Album wunderbar offen, ohne als undefinierbarer Brei zu verquellen. Gleich zu Beginn wir druckvoll mit Rock geflirtet, während das folgende, exquisite Bass-Solo im akustischen Jazz der Sechziger fußt. Eskortierend pulsieren elektronische Sequenzen, die später noch eine prägendere Rolle spielen werden. Dafür sorgen bevorzugt Oliver Leicht mit der elektrisch verstärkten Klarinette und Gitarrist Norbert Scholly. „Number 18 As A Basic Idea” ist solch ein fließendes, experimentelles Gebräu, das Jazz, Ambient-Music und kurze Anflüge von Klassik auf spannende Weise verbindet.
An anderer Stelle wird moderater Bar-Jazz gespielt, dem Jim McNeely einen quirligen Noir-Touch gibt. Das hat Stil und swingt ungemein, egal ob ihn fein ziselierten Passagen in (ganz) kleiner Besetzung oder als opulentes Powerplay. Klanglich erscheinen die einzelnen Instrumente per se sauber aufgelöst, das Album laut zu hören ist eine Option, die man sich nicht entgehen lassen sollte.
FAZIT: Traumhaft sicher, abwechslungsreich und die Grenzen zwischen Jazz und Rock, mit Betonung auf Jazz, auslotend, changieren Klarinettist Oliver Leicht und seine [Acht.] Mitstreiter zwischen erstklassischen akustischen Parts und Ausflügen in elektronisch bearbeitete Areale. Der Arrangeur Leicht bekommt das scheinbar unangestrengt hin und unter einen Hut, der Musiker kann sich auf seine exzellenten Mitspieler blind verlassen, die sowohl im Ensemble wie solistisch brillieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vertical Convertible
- The State Of Things
- Up
- Shimmering Daylight On A Wooden Pale
- Number 18 As A Basic Idea
- Poem For Them
- Conversion Non Vertical
- M
- Bass - Ingmar Heller
- Gitarre - Norbert Scholly
- Keys - Jim McNeely
- Schlagzeug - Jens Düppe
- Sonstige - Oliver Leicht (acoustic & electric clarinet, alto clarinet), Linus Bernoulli (french horn), Christian Jaksjø (euphonium), Klaus Heidenreich (trombone), Ed Partyka (bass trombone, tuba)
- The State Of Things (2016) - 12/15 Punkten
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