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Suistamon Sähkö: Suistamo Electricity (Review)
Artist: | Suistamon Sähkö |
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Album: | Suistamo Electricity |
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Medium: | CD | |
Stil: | Finnische Folktronica |
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Label: | Nordic Notes | |
Spieldauer: | 53:36 | |
Erschienen: | 29.07.2016 | |
Website: | [Link] |
Machen wir mal wieder einen musikalischen Abstecher nach Finnland und in eine völlig neue Musik-Richtung, welche die Band SUISTAMON SÄHKÖ selbst als „Folktronica“ bezeichnet und noch ergänzt, dass sie mit ihrer Musik einen aufscheucht bis zur Hysterie und so lange tanzen lässt, bis man in Trance fällt.
Und die Finnen haben nicht unrecht.
Wer hat‘s erfunden?
Und wie klingt‘s?
Wenn man seine Boxen aufdreht, dann hämmert einem aus diesen eine wilde Mischung aus traditionellem finnischen Folk – mit ganz viel Akkordeon – und Techno-Beats sowie die wildesten Samples und solistisch oder im Satz gesungene Stimmakrobatik, die sogar vor Hip Hop nicht halt macht, entgegen, dass es eine wahre Freude für jede rhythmische Zuckung am ganzen Körper ist.
Ähnlich beglückten einen schon einmal die auf unserer Seite begeistert aufgenommenen OTAVA YO aus Russland. Weltmusik ohne Grenzen, voller Drive und Rhythmen sowie elektronischen und textlichen Verrücktheiten. Wie ähnlich sich in diesem Falle doch Finnland und Russland sind – aber ausschließlich aus musikalischer Sicht.
Bereits beim das Album eröffnenden „Kotiin“ bleibt kein Auge trocken und kein Fuß still. Und damit wir auch das finnische Lebensgefühl völlig ausleben dürfen, ist natürlich auch der Gesang in finnischer Sprache. Doch keine Angst. Dank des liebevoll gestalteten Digi-Packs und des 16seitigen Booklets erfahren wir in englischer Sprache zu jedem der zehn Songs, worum es darin geht bzw. welches Gefühl sie zu verbreiten versuchen: „Kotiin“ bedeutet „Nach Hause“ und vermittelt durch die Wiederholungen eines Akkordeon-Themas „dunkle Herbstatmosphäre, während in der Ferne ein Echo wie ein Gebet seine Gläubiger ruft und dabei eine Geschichte erzählt, die einem das Blut in den Adern gefrieren lässt“. Ja, sowas muss man gehört haben. Doch während einem gerade das Blut gefriert, spürt man so viele zuckende Körperteile, als wäre man einer der Zombie-Hauptdarsteller aus MICHAEL JACKSONs „Thriller“-Video.
Das passt!
Auf „Suistamo Electricity“ trifft jedenfalls finnische Tradition und wilde Tanzrhythmen auf elektronisch Experimentelles und Beats, die ihre volle Breitseite von Techno bis Humppa auf einen abfeuern. Musik, die für die Love-Parade genauso geeignet ist wie für jedes weltmusikalische Folk-Festival. Und das Überraschendste daran ist, dass diese Kombination bei SUISTAMON SÄHKÖH ohne jegliche musikalische Fallstricke oder kompositorische Fettnäpfchen funktioniert.
Natürlich darf dabei auch eine Ballade nicht fehlen – und was für eine. Der traurige letzte Song des Albums über den Tod der Kalevala, dem finnischen Nationalepos.
Nun haben die Finnen also nicht nur geile Hustenbonbons, sondern auch eine ungewöhnliche Musikrichtung kreiert.
Wer hat‘s erfunden?
Genau!
FAZIT: Finnische Folktronica – das ist Musik, die zu Herzen geht und in die Füße. SUISTAMON SÄHKÖ kombinieren auf ungewöhnliche, verblüffende Weise eine Mixtur aus fetten Beats und klassischem finnischem Folk, die so anscheinend mal wieder nur die Finnen hinbekommen können. Und Humppa, Humppa, Trallalla!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Kotiin (Homewards)
- Suistamon Soitto (Suistamo Music)
- Suistamon Sähkö (Suistamo Electricity)
- Svuadpoi
- Mitrein Hotellilla (At Mitrei‘s Hotel)
- Saarella Palaa (The Island Is Burning)
- Pyörittäjä (Pyörittäjä Village)
- Karjalaisten Laulu (Song Of The Karelians)
- Kankkuspäivästä Karjala (A Hangover Day Becomes Karelia)
- Kalevala-Kuolema (Kalevala Death)
- Gesang - Reeta-Kaisa Iles, Tuomas Juntunen, Anne-Mari Kivimäki, Eero Grundström
- Keys - Eero Grundström
- Sonstige - Anne-Mari Kivimäki (Akkordeon)
- Suistamo Electricity (2016) - 12/15 Punkten
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