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Andreas Herrmann: The Child In Me (Review)
Artist: | Andreas Herrmann |
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Album: | The Child In Me |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Klavier |
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Label: | Unit / Harmonia Mundi | |
Spieldauer: | 54:10 | |
Erschienen: | 01.12.2017 | |
Website: | [Link] |
Mit ihren im Schnitt sieben bis acht Minuten langen Kompositionen zeigen sich Pianist Andreas Hermann und seine drei Mitstreiter wider Erwarten rasch fassbar. Auf "The Child In Me" demonstriert die Combo so ähnlich wie das zu früh zerschlagene Esbjörn Svensson Trio, dass Massentauglichkeit und Jazz-Anspruch nicht diametral entgegengesetzt sein müssen.
Entscheidend dafür, dass dieser Eindruck beim Hören entsteht, dürfte der übergreifende Rahmen sein, bei dem man allerdings nicht von einem Konzept sprechen muss. Vielmehr ist Reminiszenz an die eigene Kindheit ein zwanglos behandeltes Thema statt jener krampfhaften Leitlinie, die viele "Konzeptalben" zu verkopften Angelegenheiten macht.
Nichtsdestoweniger ist "The Child In Me" keinesfalls ein anspruchsloses Album. Die Benennung der Songs deutet zwar unzweifelhaft darauf hin, was man atmosphärisch erwarten darf, doch die Virtuosität dieser Musiker aus der hohen Riege des deutschen Jazz mit internationalem Renommee, steht durchaus nicht im Hintergrund, gleichzeitig da sie dank ihrer Bescheidenheit einen sehr intimen Rahmen wahren.
Das in mittleren Registern versonnene Wärme verströmende 'The Child In Me' und 'Spring', das kürzeste Stück (knapp über fünf Minuten) zum Schluss sind die beiden Tracks, die das den Titel vorgebende Kind im Manneam offenkundigsten hervorkehren. Das quirlige 'Game' wird seinem Namen darüber hinaus ebenso gerecht wie 'Youth' in seiner zuversichtlichen Art. Bei diesem Quartett sieht man sich im wahrsten Sinn des Wortes den Elementen ausgesetzt; der 'Rain', den es vertont, muss ein flächiger, aber nicht allzu kräftiger Wolkenbruch sein, der zudem eher willkommen als unliebsam ist, quasi im Sommer nach langer Trockenzeit erfolgt.
Wie um zu sagen: Ein so ungezwungenes Combo-Jazz-Album hat die Szene gebraucht.
FAZIT: 'Wind' ist nicht Sturm, aber definitiv das treibende Glanzlicht auf "The Child In Me", und Andreas Hermann hat mit seinen Konsorten einen Liederreigen voller simpler Emotionen zusammengestellt, der die Welt unverfälscht durch die Augen eines Kindes betrachtet, sodass sich im Grunde jeder, der zwei Ohren hat, darin wiederfindet. Was soll man daran nicht gutfinden können, wenn man keinen Stein statt eines Herzens in der Brust hat?
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- First Date
- Game
- The Child In Me
- Youth
- Water
- Rain
- Wind
- Spring
- The Child In Me (2017) - 12/15 Punkten
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