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Clouds Can: Leave (Review)
Artist: | Clouds Can |
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Album: | Leave |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Progressive Promotion | |
Spieldauer: | 51:19 | |
Erschienen: | 02.12.2017 | |
Website: | [Link] |
Thomas Thielen alias T hat sich für das Projekt CLOUDS CAN mit Dominik Hüttermann (HUMAN) zusammengetan, um einen angeblich langgehegten Traum zu realisieren - die Verschmelzung von Progressive Rock der klassischen Sorte mit dem Pop der 1980er. Na, mahlen die Kopfmühlen bereits?
Genau, die im Schnitt leicht überlangen Stücke, die auf "Leave" stehen, drängen sich einem Publikum auf, das ein gewisses Aushängeschild der Artrock-Szene gerade zum ersten Mal rezipiert, weil selbiges aktuell eine leichter verdauliche Suppe kocht. Die beiden Produzenten, Sänger und Instrumentalisten bemühen sich, ihre Ideen fantasievoll zu strukturieren, ohne ins Avantgardistische abzudriften, denn ihr Anspruch ist nichts weniger als jene Massentauglichkeit, die schon ganz anderen Kalibern zum Verhängnis wurde. CLOUDS CAN begehen aber nicht den Fehler, das Ganze auf seine kommerzielle Spitze zu treiben, sondern verstehen den Pop auf "Leave" eher als klangliche Charakteristik.
Pop Prog also … Letzten Endes ist "Leave" alter Wein in neuen Schläuchen, doch das bedeutet im Fall von CLOUDS CAN nichts Schlechtes. Thomas Thielens recht markante Stimme rückt das Material automatisch in den Nimbus seines Hauptbetätigungsfeldes, das im Übrigen nicht weniger nach Studio-Versuchslabor klingt als diese Geschichte hier. Will heißen: Die Scheibe ist für den Kopfhörer geschaffen, statt dass man sich eine organische Band auf der Bühne vorstellen könnte, während man die Stücke hört.
Textlich gestaltet sich "Leave" sonniger als in musikalischer Hinsicht. Oft fühlt man sich an MARILLION nach Steve Hogarths Einstieg erinnert ('A Change of Heart'), wohingegen 'Life Is Strange' mit PINK-FLOYD-Gedächtnisgitarren daherkommt, die Ballade 'On The Day You Leave' wiederum mit zwiespältigem Orchester-Kitsch. Etwas Ähnliches gelingt dem Duo später mit 'Always Forever' wesentlich besser, und mit 'Like Any Angel', das dem Geseier von KEANE oder COLDPLAY unangenehm nahekommt, befindet sich auch ein Beinahe-Ausfall auf der Scheibe.
'Insomnia' zählt zu den härteren und wohl nicht ganz zufälligerweise auch besten Momenten dieses Albums, dessen Cover Hugh Syme kaum assoziationsreicher hinbekommen hätte. Die lyrische Ausdruckskraft von Steven Wilson - der Vergleich mit seinem 2017er Mutbekenntnis "To The Bone" drängt sich auf - erreichen CLOUDS CAN unterdessen wohlgemerkt nicht.
FAZIT: CLOUDS CAN sind ein programmatisches Studioprojekt, wie sie per se immer ein bisschen blutarm klingen. "Leave" ist aber dennoch in allen Belangen hochwertig und vertritt die neue Innerlichkeit des Prog, angefangen bei ANATHEMA über PAIN OF SALVATION bis zu RIVERSIDE, mehr als würdig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- This Dream of me
- All we are I am not
- Life is strange
- On the day you leave
- Like any Angel
- A Change of Heart
- Insomnia
- Always Forever
- Leave (2017) - 11/15 Punkten
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