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DNZR: Ebriety (Review)
Artist: | DNZR |
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Album: | Ebriety |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Soundscapes / Electro / Indie |
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Label: | Smile / Soulfood | |
Spieldauer: | 36:50 | |
Erschienen: | 25.08.2017 | |
Website: | [Link] |
Solokünstler Felix Denzer (eher nicht bekannt durch das Duo FEWJAR) verkürzte seinen Namen für dieses Projekt ganz gegenwärtigen Trends entsprechend zu DNZR und fast Musik neuerdings ganzheitlicher denn je auf. "Ebriety" setzt sich aus stilistisch sehr unterschiedlichen Klängen zusammen und hinterlässt dennoch keinen fragmentarischen Eindruck.
Oder doch - aber nur insofern, als es dem übergreifenden Konzept gerecht wird. DNZR hat so etaws wie einen finsteren Soundtrack zu einer modernen Version von … genau 'Metropolis' geschaffen, wie man vor allem mit diesem rhythmisch nervösen Track im Ohr denken könnte. Herausgekommen sind einige collagenhafte Tracks wie das blubbernde und stolpernde 'Floating Loads' oder das beklemmende Finale 'Mountain', wo anscheinend leise im Hintergrund Massen mobilgemacht werden.
Der Instrumentenpark des Künstlers ist üppig bestückt; melancholisch verlorene Holzbläser treten in 'Adieu, Jour Ordinaire' auf , das ebenso trippig anmutet wie 'No More Than An Hour Ago', und neben dem Saxofon spielen auch Klavier bzw. Synthesizer nicht selten die erste bis zweite Geige. Darüber hinaus sind gewisse Bezüge zur Alternative-Hip-Hop-Szene (Dälek?) nicht zu verhehlen, wozu man insbesondere 'Bluff Package' mit Paulitaet und 'Into The Mire' anführen darf, das gemeinsam mit Ex-Weggefährte Andre Moghimi in Szene gesetzt wurde.
Das recht klassische New-Wave-Stück 'Endorphins' kommt nicht nur mit einer Art von Gesang daher, die an die Pionierphase des Genres gemahnt, sondern ist wohl in gleicher Weise retrospektiv zu verstehen wie einige New-Age- und Ethno-Anwandlungen der unkitschigen Sorte, womit DNZR gewissermaßen Kontraste setzt, das Unvereinbare miteinander in Einklang bringt … was sich auf das Album als Ganzes übertragen lässt.
FAZIT: Der Wahl-Berliner (wie passend angesichts des Konzepts) Felix Denzer alias DNZR versucht und schafft mit "Ebriety" eine betörende musikalische Untermalung des urbanen Lebens, und zwar weder mittels seichter Lounge- oder (das andere krasse Extrem) Industrial-Sounds geschieht, sondern mit stilistischem Weitblick und außerordentlichem Gespür für Dramatik im Kleinen statt Epischen. Schließlich ist schon die Großstadt genau das - groß genug.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Chivy
- Adieu, Jour Ordinaire
- Bluff Package
- Metropolis
- Into The Mire
- Endorphins
- No More Than An Hour Ago
- Floating Loads
- Mountain
- Ebriety (2017) - 12/15 Punkten
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