Ursprünglich veröffentlichten diese Brasilianer ihre Debüt-EP nur auf Kassette, was insofern Sinn ergab, als es sich bei "Configuraçao do Lamento" um ziemliche Nischenmusik handelt, doch Neurot Recordings sind bekanntermaßen genau die richtige Adresse für ebensolche Experimente, wie DEAFKIDS sie zu Gehör bringen.

Die acht Tracks kultivieren eine Art von Industrial Rock am Rande des Noise mit einer Menge Feuer, das der südamerikanischen Herkunft der Musiker geschuldet sein mag. In jedem Fall spielen auch Percussion-Parts eine tragende Rolle (höre 'Entranhas'), aber von virtuos gespielten, geschweige denn dynamisch komponierten Stücken kann keine Rede sein.

DEAFKIDS können nur laut und monoton, aber diese Vorgehensweise hat Methode bei ihnen. Über die kurze Spielzeit hinweg funktioniert das halbwegs, aber im Grunde sind weite Teile des Gebotenen unhörbar für konventionelle Ohren - allen Tracks voran die Lärmorgie 'As Mesmas Ferramentas, Os Mesmos Rituais', die zum Glück keine zwei Minuten für sich veranschlagt.

Trotz seiner Veröffentlichung durch ein renommiertes Label wird sich schätzungsweise ein Dutzend Menschen für dieses Ding interessieren. Stattgegeben, aber in diesem Hörerhaushalt ist das Ding schon wieder vergessen, wenn diese Zeilen getippt werden.

FAZIT: Ohren vergewaltigende Geräusche, mehr Performance-Kunst als Musik und dabei dummerweise ohne visuelle Komponente. Indiskutabel.