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Dobranotch: Makhhorka (Review)
Artist: | Dobranotch |
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Album: | Makhhorka |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Russische Folklore / Rock |
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Label: | CPL | |
Spieldauer: | 39:33 | |
Erschienen: | 06.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Kaum zu fassen, dass es so lange dauern musste, ehe ein erstes Album dieser russischen Combo offiziell in Deutschland erscheinen konnte. Nun da die Zeit gekommen ist, fragt man sich, weshalb sich nicht schon früher jemand um DOBRANOTCH gekümmert hat, auf dass sie hierzulande (und darüber hinaus!) bekannter werden.
Die St. Petersburger, die sich auch nicht zu schade sind, gelegentlich Rammstein zu covern fackeln auf "Makhhorka" gut 40 Minuten lang ein musikalisches Feuerwerk ab, dessen Knallkörper die kulturelle Vielfalt der Musik Osteuropas bzw. Vorderasiens widerspiegelt. Dazu passenderweise vielschichtige Arrangements mit Tuba, Akkordeon, Banjo und vor allem Klarinette lassen Stile von Marsch bis Klezmer zu, letzterer beispielhaft exerziert im u.a. auch rhythmisch sehr spritzigen 'Tiflis'. Im jubilierenden 'Skobarya' hängt der Himmel voller Geigen (oder besser gesagt Fiddles), und das leicht wehmütige 'Dotna Viatsa' stellt den stimmungsmäßigen Gegenpol dazu dar.
In diesem Zeichen steht auch das getragene 'Skazhi Skazhi', wohingegen der instrumentale Walzer 'Pas D'Espagne' wieder Überschwang vermittelt. Da die Musiker als Nonett firmieren, erzeugen sie eine gehörige Wucht, obwohl sie keine elektrisch verstärkten Instrumente verwenden, und hüten sich zugleich davor, ihre Kompositionen zu überfrachten. Auch dank Sänger Mitias knorrig sympathischem Organ gehen die ausnahmslos kompakt kurzen und dennoch spannenden Tracks rasch ins Ohr.
Zum Schluss ist das stampfende Nicht-Album-Stück 'Milyonochek' in einer Live-Fassung zu hören, wobei sich das Ensemble hörbar in einen Rausch spielte. Damit macht die Scheibe tierisch Lust darauf, diese sagenhafte Gruppe mit eigenen Augen und Ohren auf einer Bühne zu erleben.
FAZIT: Eine herrliche Mischung aus Lebensfreude und leiser Melancholie, zwei eher angenehmer Russland-Klischees bietet die Musik auf diesem Europadebüt von DOBRANOTCH - ein Streifzug durch traditionelle russische Volksmusik und völlig ohne nervige Balkan-Beat-Stereotypen, wie man sie weiter im Westen kultiviert hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Makhhorka
- Krakowiak
- Pas D'Espagne
- Dotna Viatsa
- Bumazhnik
- Skobarya
- Skazhi Skazhi
- Tiflis
- Proshay Moskva
- Milyonochek (live)
- Makhhorka (2017) - 13/15 Punkten
- 20 Years (2018)
- Mercedes Kolo (2019) - 11/15 Punkten
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