Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Fara: Cross The Line (Review)

Artist:

Fara

Fara: Cross The Line
Album:

Cross The Line

Medium: CD
Stil:

Schottischer Folk und Traditionals

Label: CPL-Music
Spieldauer: 45:50
Erschienen: 09.06.2017
Website: [Link]

Manchmal fragt sich ein Kritiker schon, warum oftmals (richtig gute und begabte) Musikerinnen sich bei ihren Alben für dermaßen banale, naive Cover entscheiden, die vermuten lassen, hier käme eine künstlich kreierte Girlie-Pop-Group ohne eigenen Willen daher und nicht richtig gute Musikerinnen und Sängerinnen.
FARA jedenfalls sind mal wieder ein wahrhaft gutes Beispiel für ein richtig schlechtes Cover – und dabei haben die vier musikalischen, sehr mädchenhaft wirkenden Frauen doch so ein gigantisches Musikerinnen-Potenzial, welches sie voller Leidenschaft mit ihren Geigen, Violas und am Piano sowie ihren wunderschönen Stimmen ausleben.
Cross The Line“ ist ein Folk-Album geworden, das sich an den guten alten schottischen Traditionen orientiert, aber dem man zugleich auch das Jugendlich-Verspielte des Folk-Quartetts von den britischen Orkney Inseln anmerkt, das ähnlich stürmisch wie die tosenden Winde auf der Insel klingt, aber trotzdem sich viel Ruhe und Zeit für melancholische-fließende Klänge nimmt.

In der schottischen Musik-Szene haben FARA bereits einen guten Namen, doch nun schwappt ihre Musik zum Glück auch an unser Festland über und bringt das natürliche Lebensgefühl direkt vom schottischen Archipel mit. Dazu haben sie im Vorfeld über Crowdfunding ihr „grenzüberschreitendes“ Album vorfinanziert, um nun beim deutschen CPL-Music-Label-Chef und Folk-Experten Christian Pliefke Anker zu werfen und ans Musik-Ufer zu gehen. Eine kluge Wahl, wenn man bedenkt, was für hervorragende – besonders nordische - Folk-Bands bei diesem Label unter Vertrag sind. Hier passen FARA und ihr abwechslungsreiches, mal temperamentvolles, dann wieder nachdenklich-ruhiges „Cross The Line“ ideal hinein. Und um den Hörer mit den für ihn vielleicht nicht so gewohnten Klängen nicht ganz allein zu lassen, kann man im dreifaltigen Digipak zu jedem Song die wichtigsten Hintergründe nachlesen.

Nach einem feurigen instrumentalen Start mit „The Dragon“ in das Album, das fast vermuten lässt, FARA würden verstärkt auf Instrumentals setzen, überraschen uns mit einem Schlag die wunderschönen Stimmen der Vier. Solistischer und Satzgesang wechseln und nehmen gefangen. Auch die Songs werden ruhiger und mit „Three Fishers“ erwartet den Hörer eine verträumte Folk-Ballade, welche die traurige Geschichte von den drei Fischern erzählt. Mit diesem Song schafften sie es sogar bis zu den britischen „BBC Folk Awards“ in der Albert Hall.
Solche Stimmungen erwarten uns im Verlauf des Albums immer wieder, so auch bei „My Heart‘s In The Highlands“.
Demgegenüber weist ein Song wie „Games People Play“ hymnische und poppige Elemente auf und „Bright Grey“ ist leidenschaftlicher, typisch schottischer Geigen-Folk.
FARA legen eben großen Wert auf musikalische Abwechslung, die nie ihre eigentlichen schottischen Wurzeln verleugnet.
Und wenn man ganz am Ende in „I‘ve Endured“ die Geschichte von OLA BELLE REED, einem 1916 in North Carolina geborenen appalachischen Sänger hört, den die vier Musikerinnen ausschließlich im Satz- und Solo-Gesang vortragen, dann wird man mit einer riesigen Gänsehaut aus „Cross The Line“ entlassen.

FAZIT: „Supertalentiert und wunderbar“, bezeichnete das Celtic Music Radio die Band FARA als sie deren Album „Cross The Line“ zum Album der Woche kürte. Dem kann man nur zustimmen, wenn man die moderne, sich aber auf die schottischen Traditionen berufende Musik der vier Musikerinnen von den Orkney-Inseln mit den wundervollen Stimmen hört.

PS: Und wo das Album von Freunden guten schottischen Folks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4076x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • The Dragon
  • Shapinsay
  • Three Fishers
  • Whisky You‘re The Devil
  • Bright Grey
  • Changing Plans
  • My Heart‘s In The Highlands
  • Cheeky Vimto
  • Games People Play
  • Billy‘s Short Leg
  • I‘ve Endured

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Welches Tier gibt Milch?

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!