Partner
Services
Statistiken
Wir
Fräulein Brecheisen: Supergrattler (Review)
Artist: | Fräulein Brecheisen |
|
Album: | Supergrattler |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro / NDW |
|
Label: | In Gute Hände / Cargo | |
Spieldauer: | 35:05 | |
Erschienen: | 06.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Wenn heute jemand den Sound der Neuen Deutschen Welle wiederaufleben lässt, ist das als nostalgische "Kunst" legitim, bloß ist der hervorgekehrte Dilettantismus oft gar kein solcher, und aus den blauäuigigen Versuchen, die während der Anfänge von NDH von mutigen Pionieren veröffentlicht wurden, wird doofes, selbstironisches Kalkül. Was das mit FRÄULEIN BRECHEISEN zu tun hat? Eine ganze Menge.
Blendet man den Novelty-Effekt aus, den der Stil des Kernduos auf den ersten Hör erzielt - in erster Linie handelt es sich um teils gruselig in Disco-Funk aus den 1970ern bis 80ern eingebundene Sounds, die an frühe deutsche Musikelektroniker erinnern -, blättert der Lack erschreckend schnell von FRÄULEIN BRECHEISEN ab. Harald Brecheisens exaltierter "Gesang" geht nach spätestens zwei Songs dermaßen auf den Geist, dass man die Scheibe aus dem Fenster schleudern könnte, und sexy Frauenchöre verschaffen wenig abhilfe.
Das roboterhafte 'Zeitgeist' und der funky Schmatzer 'Stahlbeton und Glas' sind die beiden erträglichsten Tracks, wobei letzterer lediglich die verhältnismäßige Perfektion dessen ist, was FRÄULEIN BRECHEISEN an anderer Stelle weniger gut hinkriegen. Will heißen: Die Songstrukturen sind arg vorhersehbar, weil sie sich ähneln.
Da helfen auch Zitate der Marke "Verschwende deinen Jugend" nichts.
FAZIT: FRÄULEIN BRECHEISEN ist/sind ein schaler Abglanz von Eighties-Wave respektive NDH, der selbst zu Zeiten, als jene Bewegung kommerziell ausgeschlachtet wurde, niemandem langfristige Freude bereitet hätte. Die zwei Macher verschmelzen Lyrics am Dada-Rand und Anspielungen auf schon mal Gehörtes mit zugegebenermaßen spritzigen Arrangements (okay, eigentlich läuft's immer nach dem gleichen Prinzip) bzw. Sounds zu einem "Déjà entendu" im schlechtesten Sinn.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Billig Boy
- Blitzmeldung
- Zeitgeist
- Dystopie
- Uncool
- Stahlbeton und Glas
- Bad Disko
- Dirty Hairy
- Nationale Eitelkeiten
- Tausend Takte Tanzmusik
- Supergrattler (2017) - 6/15 Punkten
-
keine Interviews