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Good Friend: Ride The Storm (Review)
Artist: | Good Friend |
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Album: | Ride The Storm |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Punk |
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Label: | Red Scare | |
Spieldauer: | 44:37 | |
Erschienen: | 01.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Für Iren mag es eine Todsünde darstellen, aus dem geliebten Belfast ins englische Newcastle überzusiedeln, doch just dies haben GOOD FRIEND getan - was sich insoweit aufdrängte, da sie weniger der Rockmusiktradition ihrer Region verhaftet sind, als dem Punk frönen, dessen Wiege die größte britische Insel gewesen ist.
Gleichwohl, das Trio hat nicht nur den "Sound of 1977" verinnerlicht, sondern auch die weitere Entwicklung des Stils nachvollzogen - und sei es, dass die Mitglieder zu jung sind, um seinerzeit dabeigewesen zu sein. Demnach versteht es sich von selbst, dass GOOD FRIEND starke Melody-Core-Vibes (höre PENNYWISE oder MILLENCOLIN) versprühen und auch gewissen Indie-Tendenzen gegenüber nicht abgeneigt sind.
Letzteres verwässert ihre eigene Musik allerdings zu keiner Zeit. Genaugenommen ist das Gegenteil der Fall, denn durch die recht freizügige Auffassung der Band davon, was Punk sein darf und was nicht, gewinnt "Ride The Storm" an Textur und Substanz; für eine typische Genre-Scheibe klingt sie zweifellos zu vielfältig und befindet sich damit auf der Höhe der Zeit, statt eine weitere Retro-Geschichte unter vielen anderen zu erzählen.
Die grundlegende Ausrichtung ist eine zeitlose, was sich über absehbare Songstrukturen hinaus in Lyrics äußert, die eben nicht auf brandaktuelle Themen - etwa von politischer Brisanz oder den Zeitgeist kritisierender Anmutung - zugeschnitten sind, sondern abstrakter formuliert wurden. So prägt eine eigenwillige Bildersprache rings ums Seefahren dieses Album, dessen Titel "Ride The Storm" wiederum nicht passender hätte gewählt werden können. GOOD FRIEND laden daher einerseits zur freien Interpretation des Gesungenen ein, relativieren diese verhältnismäßige Intellektualität jedoch andererseits mit ganz schnöden Tracks übers Feiern und Spaßhaben.
Nichts davon schadet ihrer Szene-Kredibilität, zumal man auch einfach nur abschalten kann, denn das Material schreit danach, miteinzustimmen und sich mit den Musikern daneben zu benehmen, gleichzeitig da man nicht umhinkommt, den musikalischen Wert zu schätzen. Wo sonst schließlich hört man (nicht nur) im Punk-Bereich virtuoses Georgel und Post-Hardcore-Elemente im Verbund? Eben, nirgendwo.
FAZIT: "Ride The Storm" ist ein beispielloses Punk-Album, desssen Schöpfern die Grenzen dieser Szene zu eng gesteckt zu sein scheinen, obgleich sie zu ihren Wurzeln stehen, bloß eben ihre schiere Lust am Erkunden anderer stilistischer Gefilde nicht missen möchten … und auch das ist ein Wille zur Rebellion, also eine der Schlüsselmotivationen hinter Punk.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Rock Bottom Revival
- D.L.B.
- Overloading The Limiter
- The Curious Case Of Hy-Brasil
- The Return Of Fionn And The Fianna
- Curse The Name
- Young Blood
- Daniel O' D And The Moonshiners
- Bar Flies
- Irish Goodbyes
- Ride The Storm (2017) - 11/15 Punkten
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