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Markus Harm Quartett: Dig It? (Review)
Artist: | Markus Harm Quartett |
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Album: | Dig It? |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Rosenau | |
Spieldauer: | 46:27 | |
Erschienen: | 03.03.2017 | |
Website: | [Link] |
Altsaxofonist Markus Harm begeht hiermit sein erstes Studioprojekt als Bandleader und macht sich dabei sehr gut. Ausschließlich mit Eigenkompositionen bestückt, gefällt "Dig It?" durch konservative Anmut wie sich im Rahmen haltenden Wagemut, des die Platte im besten Sinn zu einem gefälligen Beitrag innerhalb des zeitgenössischen Jazz macht … wobei "gefällig" definitiv nicht "durchschnittlich" meint!
Markus Harm widmet das Titelstück John Ruocco bzw. 'Spirit Time' Joe Lovano, zwei Kollegem am Saxofon also, die ihn hörbar maßgeblich beeinflusst haben. Daher rührt auch die "klassische" Anmutung, die das Album von vorn bis hinten umweht. Harm versteht sich als Weiterführer des Ethos der alten Schule früher Bop-Holzbläser wie Parker oder Coltrane und Coleman, was vielleicht sogar wieder ein Stück weit originell ist zu Zeiten, da viele erneuern und umwälzen möchten, aber nicht einmal über Grundverständnisse verfügen, um dies in würdevoller Weise zu tun.
Würdevoll, so lässt sich "Dig It?" am Ende auch zusammenfassen, doch mit etwaiger Behäbigkeit seitens der Schöpfer hat dies nichts zu tun, im Gegenteil. Harm und Konsorten lassen sich gerne die Zügel schießen, wie man phasenweise in 'Late Delivery' (Walking-Parts) oder 'Fünf vor zwölf' hört, letzteres Dominik Raabs und Jens Lohs rhythmische Sternstunde. Am anderen Rand stehen schlichtweg Hingabe und Liebe zu Stil und Sujet, nachzuhören vor allem im abschließenden 'Haifischmund' respektive bereits zuvor während - jawohl - 'Passion'.
FAZIT: Operation Quartett gelungen - Markus Harm bezeugt Innovationsfreude, wo angemessen, wahrt aber vornehmlich Traditionen auf "Dig It?" und klingt trotzdem zu keiner Sekunde nach Retro-Jazz. Hier werden alte Tugenden aufs Beste in einen in Hinblick auf Attitüde und Sound modernen Kontext überführt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Late Delivery
- Dig it? (for John Ruocco)
- Passion
- 505
- Fünf vor zwölf
- Spirit Time (for Joe Lovano)
- Haifischmund
- Bass - Jens Loh
- Gitarre - Christoph Neuhaus
- Schlagzeug - Dominik Raab
- Sonstige - Markus Harm (Saxofon)
- Dig It? (2017) - 12/15 Punkten
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