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Mausoleum Gate: Into A Dark Divinity (Review)
Artist: | Mausoleum Gate |
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Album: | Into A Dark Divinity |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal / Progressive Rock |
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Label: | Cruz Del Sur / Soulfood | |
Spieldauer: | 41:19 | |
Erschienen: | 08.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Unter den unzählbar vielen mehr oder weniger neuen Metal-Bands aus Skandinavien taten sich MAUSOLEUM GATE vom Beginn ihrer Laufbahn an durch ausgeprägtes Seventies-Flair und einen kompositorischen Starrsinn aus, der ihnen auch heute keinen Mainstream-Erfolg bereiten wird. Gerade deswegen ist auch das zweite Album der Finnen ein reizvolles Vergnügen geworden, und obwohl die Musiker in der Musikgeschichte zurückblicken, sind sie dem Gros ihrer krampfhaft stählernen Altersgenossen in vielerlei Hinsicht mindestens einen Schritt voraus.
Ihre verschrobenen Arrangements gehen auf "Into A Dark Divinity" besser auf als auf dem selbstbetitelten Debütlalbum von 2014. An der Rezeptur, mit der MAUSOLEUM GATE ihr eigenwilliges Süppchen zubereiten, hat sich unterdessen nichts geändert, wobei die Gewichtung der schleppenden gegenüber der treibenden Passagen 2017 besser ausgewogen erscheint. Nichtsdestoweniger ist das Quintett immer noch ein zur Band gewordener Paradiesvogel (mit dunklem Gefieder wohlgemerkt), wenn es ums Ordnen von musikalischen Ideen geht.
Hammondorgel und Mellotron bleiben statt gewollt exotischer Dreingaben wesentliche Komponenten des Sounds von MAUSOLEUM GATE. Als seien NWoBHM-Übergriffe in archaischen Artrock nicht schon spleenig genug, macht der operettenhafte Tenor von Frontmann V-P. Varpula, der allerdings auch die ganz klassische Metal-Heulboje auf dem Kasten hat, ein weiteres Alleinstellungsmerkmal der Gruppe aus. Selbst recht konventionelle Uptempo-Rocker ('Burn the Witches at Dawn') werden um Tastenakrobatik bereicht, und zwar wirklich, denn auf diese Weise legen MAUSOLEUM GATE innerhalb der Genre-Tradition relativ unverbrauchte Abstufungen frei. Der Arschtreter 'Horns' steht dem getragenen 'Solomon’s Key' in Sachen Tempo konträr entgegen, aber in nichts nach, was seine Eingängigkeit betrifft.
Ein Drittel des einleitenden Neun-Minuten-Stücks 'Condemned To Darkness' verstreicht ganz sachte, was viel über das Selbstverständnis der Käuze aussagt: Sie lieben ausufernde Kompositionen, die dennoch ohne Prog-Schulmeisterei auskommen. Das spiegelt sich konkret in den beiden Zehnminüter 'Apophis' (Unheil verkündender Doom mit abwärtsgerichtet chromatischem Riff aus dem Genre-Lehrbuch und einem umso rasanteren Ende) und 'Into A Dark Divinity' (entrückter Akustik-Beginn, dann durch den Wald geradewegs ins Weltraum - ganz ohne Gesang) wider. Als Titelstück und mutmaßliches Motto der Scheibe fasst letzteres Stück auch alle Vorzüge zusammen, die MAUSOLEUM GATE aktuell zu bieten haben. Es sind die gleichen wie auf ihrem Debüt, bloß kanalisiert in stimmigeres Songwriting. Brillante Scheibe!
FAZIT: MAUSOLEUM GATE entziehen sich auch bei ihrem zweiten Anlauf gen Szene-Spitze den Konventionen des Metal-Mainstreams und handeln dabei im guten Glauben, eine breite Masse wisse ihre hochgesteckten künstlerischen Ambitionen zu schätzen; "Into A Dark Divinity" könnte zumindest vor dem Hintergrund, dass "retro" gerade im Trend liegt, mehr Aufsehen erregen, als es ansonsten der Fall wäre. Zu wünschen ist das dieser immer noch jungen Band unbedingt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Condemned to Darkness
- Burn the Witches at Dawn
- Apophis
- Solomon’s Key
- Horns
- Into A Dark Divinity
- Mausoleum Gate (2014) - 12/15 Punkten
- Into A Dark Divinity (2017) - 13/15 Punkten
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