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Mombasa: Shango Over Devil’s Moor – Live At Stagge’s Hotel 1976 (Review)
Artist: | Mombasa |
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Album: | Shango Over Devil’s Moor – Live At Stagge’s Hotel 1976 |
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Medium: | CD | |
Stil: | Jazz, Folk, Rhythm‘n‘Blues, Spirituals, Ethno-Funk und Worksongs |
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Label: | Sireena Records / Broken Silence | |
Spieldauer: | 74:57 | |
Erschienen: | 28.04.2017 | |
Website: | - |
Die Geschichte um das legendäre, nahe von Bremen in Osterholz-Scharmbeck gelegene Stagge‘s Hotel, dem in den Siebzigerjahren „überregional bekannten Anziehungspunkt für Musikverrückte“, ähnlich wie der Kieler „Starpalast“, Hamburger „Grünspan“, Herforder „Jaguar Club“ oder Norddeicher „Meta“, und die ungewöhnlichen Konzerte dort geht weiter – genau genommen in die vierte CD-Runde!
Diesmal also sind nach THIRSTY MOON (1976) sowie MYTHOS (1976) und TRITONUS (1977) MOMBASA dran, die Anfang der Siebziger Jahre in Deutschland von dem amerikanischen Jazz-Posaunisten LOU BLACKBURN gegründet wurden, indem er sich mit afrikanischen Musikern zusammentat. Zuvor hatte Blackburn bereits bei AGITATION FREE gespielt, bis er unter dem Namen MOMBASA endlich seinen größten Wunsch, europäische, amerikanische und afrikanische Musik als Mixtur aus Jazz, Folk, Rhythm‘n‘Blues, Spirituals, Ethno-Funk und Worksongs in einem Bandprojekt zu vereinen, verwirklichte.
Im Booklet zum Album gibt es ein sehr ungewöhnliches und zugleich ausgezeichnetes Bild, welches eine ungeheuerliche Parallele darstellt: der Kopf von Blackbourne, wie er in das Mundstück der Posaune bläst, in Großaufnahme. Jede Wette könnte man abschließen, dass darauf LOUIS ARMSTRONG (auch wenn der wie Doug Lucas von MOMBASA Trompete spielt) – wie man ihn von vielen seiner bekanntesten Bilder her kennt – zu sehen ist. Eine großartige Parallele, denn MOMBASA könnte man mit wenigen Worten als „Afro-Jazz-Funk mit viel Gebläse“ (auch im Sinne eines L. Armstrongs, wenn Doug Lucas zur Trompete greift) bezeichnen. Was auch ein DOUG LUCAS hier jedenfalls als Trompeter gemeinsam mit MOMBASA für ein Afro-Jazz-Funk-Feuerwerk mithilfe von jeder Menge Percussion, Kongas und Schlagzeug, elektrischem Bass, natürlich Blackburns Posaune und einem Flügelhorn entfacht, ist schwer beeindruckend. Ähnlich schwer beindruckend ist auch die Klangqualität dieser 76er-Live-Aufnahme, deren Mastering sehr gut gelungen ist. Musste man bei den anderen bisher erschienenen Live-Aufnahmen aus Stagge‘s Hotel ein paar Abstriche beim Sound machen, der manchmal noch etwas im Bootleg-Bereich lag, so ist „Shango Over Devil‘s Moor – Live At Stagge‘s Hotel 1976“ auch musikalisch wie sound-technisch auf sehr hohem Niveau!
Beim Konzert in Stagge‘s Hotel vom 2. September 1976 spielt die Band, welche sich nach der zweitgrößten Stadt und zugleich wichtigsten Hafenstadt Kenias – MOMBASA – benannte, größtenteils Stücke ihrer ersten zwei Alben „African Rhythms And Blues“ (1975) sowie „African Rhythms And Blues 2“ (1976) und ergänzte diese durch eine Unmenge wilder Improvisationen. Auch der Versuch mit deutschen Ansagen zwischen den Instrumentalstücken, in denen Blackburn seine Stimme mitunter als zusätzliches „Instrument“ einsetzt, eine informative Verbindung einzubauen, wirkt ungemein sympathisch. Genau wie das Publikum, das beeindruckt zuhört und leidenschaftlich mitmacht, aber nicht so störend wie bei dem Auftritt von THIRSTY MOON durch Geplapper und Unaufmerksamkeiten auffällt.
Glaubt man den Ausführungen von Sireena Records, dann gehört dieses „Shango Over Devil‘s Moor“-Konzert zu einem der Höhepunkte der damaligen Konzerte in Stagge‘s Hotel. Hört man diese Aufnahmen, dann weiß man, dass diese Behauptung wirklich stimmt!
FAZIT: Im achtseitigen Booklet von „Shango Over Devil‘s Moor – Live At Stagge‘s Hotel 1976“ der Afro-Funk-Jazz-Band MOMBASA, die vom AGITATION FREE-Posaunisten Lou Blackburn gegründet wurde (Originalton L.B.: „Oft fragt man mich, was für eine Art Musik das wäre, die wir da spielen. Eigentlich kann ich darauf keine Antwort geben, außer: Einfach unbeschreibliche MOMBASA-Musik!“), kann man lesen, dass „die vorliegende Tonaufnahme wie ein Dokument aus einer anderen Zeit“ klingt und Sireena froh ist, dieses gerettet zu haben. Die Freude ist nun auch auf unserer Seite – ein großartiges Live-Album aus dem Jahr 1976, nicht nur von der Musik, sondern auch der Tonqualität her!
PS: Und wo das Album von Freunden guten weltmusikalischen Live-Jazz-Rocks gekauft wird, ist ja eigentlich SIREENA-klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Soletho Part I
- Soletho Part II
- Soletho Part III
- Soletho Part IV
- Introduction
- Makishi
- Shango
- African Hustle
- Kenia
- Serengeti
- Lopalop
- Bass - Don Ridgeway
- Gesang - Lou Blackburn
- Schlagzeug - Alan Tatham, Bob Reed, Lou Blackburn
- Sonstige - Lou Blackburn (Posaune), Doug Lucas, (Trompete und Flügelhorn), Bob Reed (Congas)
Interviews:
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keine Interviews