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Orango: The Mules Of Nana (Review)
Artist: | Orango |
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Album: | The Mules Of Nana |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Southern Rock und Americana |
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Label: | Stickman Records/NoisOlution | |
Spieldauer: | 45:16 | |
Erschienen: | 13.01.2017 | |
Website: | [Link] |
Erneut begeben wir uns mit den Norwegern ORANGO ganz tief in die musikalischen Abgründe der späten sechziger und frühen siebziger Jahre, in denen Musik nicht nur von Hand gemacht, sondern auch von einer riesigen Leidenschaft und Kraft durchtränkt war, dass einem schon bei den ersten Tönen, die erklangen, schwindlig wurde. Es gab kein schöner Land, das man mit dieser Musik beackern konnte und die Samen, die man damals als CROSBY, STILLS, NASH & YOUNG oder die ALLMAN und NEVILLE und DOOBIE BROTHERS aussäte, entfalten in ORANGO ihre wunderschönsten Blüten.
So hat sich nicht viel geändert im Verhältnis zu ihrem absolut gelungenen Vorgänger-Album „Battles“ von vor zwei Jahren. Die drei Norweger graben sich wieder zu den Southern-Rock- & Americana-Roots auf „The Mule Of Nana“ vor und setzen jeden einzelnen musikalischen Spatenstich mit einer an Perfektion grenzenden Gewissenhaftigkeit und Genauigkeit. Dabei gelingt ihnen mit „Give Me A Hundred“ sogar ein gänzlich hypnotischer Song, der sich in die höchsten EAGLES-Satzgesänge erhebt, fragil und akustisch beginnt, um sich dann zu einem voluminösen Meisterwerk zu erheben, das einen gefangen nimmt und partout nicht mehr loslassen oder aus den Ohren gehen will.
Dieser Song steht exemplarisch für das gesamte Album, das von einem geschickten Wechsel der lauten und leisen Töne lebt und sich diesmal noch offensichtlicher vor CROSBY, STILLS & NASH oder auch Mr. Solo-NEIL YOUNG verneigt. Mit welcher retro-affinen Akribie das geschieht, ist spätestens während Titel 3, „Heirs“, unüberhörbar.
Leider haben ORANGO auf „The Mules Of Nana“ deutlich die psychedelischen Einflüsse von „Battles“ zurückgefahren, auch wenn „Hazy Chain Of Mountains“ diesbezüglich eine trotzdem recht zurückhaltende Ausnahme macht, und es fehlt ein so mutiger Longtrack wie „The Wooden Hymn“. Demgegenüber überwiegen diesmal die Vokal-Harmonien des guten alten West Coast und der geradlinigere Stoner Rock. Blues, Folk und Soul lassen ebenso immer wieder grüßen, während das Improvisieren und Experimentieren völlig in den Hintergrund treten. Im Ergebnis wird „The Mules Of Nana“ so ein rundum ausgewogen-entspanntes Album, das man die gute Dreiviertelstunde lang genießen und in Erinnerungen an die Folk-Spätsechziger schwelgen kann.
„Battles“ war mutiger, „The Mules Of Nana“ ist harmonischer!
FAZIT: Das norwegische Trio wendet sich diesmal ganz offensichtlich und unüberhörbar einem anderen Trio der Spätsechziger zu: CROSBY, STILLS & NASH. Auf „The Mules Of Nana“ treffen Folk und Blues auf rockende Harmonien und soulige Balladen, bei denen besonders der dreistimmige Satzgesang schwer beeindruckt. In Norwegen gelten ORANGO seit 2004 als echter Kult – höchste Zeit, dass sich dieser Ruf endlich auch im europäischen Rest durchsetzt. „The Mules Of Nana“ ist ein vortrefflicher Schritt dorthin.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Heartland
- The Honeymoon Song
- Heirs
- Tides Are Beaking
- Give Me A Hundred
- Head On Down
- Train Keeps Rollin‘ On
- Hazy Chain Of Mountains
- Born To Roll
- Ghost Riders
- Bass - Hallvard Gaardløs
- Gesang - Helge Kanck, Hallvard Gaardløs, Trond Slåke
- Gitarre - Helge Kanck
- Schlagzeug - Trond Slåke
- Battles (2015) - 12/15 Punkten
- The Mules Of Nana (2017) - 12/15 Punkten
- Evergreens (2018) - 12/15 Punkten
- Mohican (2022) - 12/15 Punkten
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