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Slave Republic: Songs For Sinners (Review)
Artist: | Slave Republic |
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Album: | Songs For Sinners |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Synth Pop |
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Label: | Ascension | |
Spieldauer: | 40:38 | |
Erschienen: | 06.10.2017 | |
Website: | [Link] |
Electro oder Future Pop spielen SLAVE REPUBLIC nach wie vor, falls man mit der Gruppe vertraut sein sollte und etwas anderes gehofft hat. Dabei nimmt "Songs For Sinners" dem bisherigen Schaffen des Duos wenig bis nichts.
Ein paar liebevoller ausgeklügelte Rhythmen perkussiver Art (höre 'Godspeed') verhehlen, dass SLAVE REPUBLIC eher auf simple Arrangements geeicht sind und diesen auf geradezu naive Art frönen. Stumpfsinnig immer wieder gesungene Refrains, die wegen der stark im Studio manipulierten Stimme umso schneller nerven, gehen damit einher, und trimmen die beiden Herren ihren Stoff beharrlich auf Eingängigkeit, kommt im besten Fall etwas wie 'Something Inside You' oder 'Let's Play War' heraus, das an neuere Seabound ohne die Ausstrahlung von deren Sänger Frank Spinath gemahnt.
Der Bumm-Bumm von 'Sinner' oder 'Re-Love' schielt ebenso wie der potenzielle Dancefloor-Feger 'Welcome' auf Clubcharts, falls die noch irgendjemand erstellt bzw. für relaevant hält. So existieren SLAVE REPUBLIC in einer Blase aus antiquierten Klängen und Floskeln, die bis zu einem gewissen Grad zwar zeitlos sind; dafür müsste man sie aber auf mitreißende Weise verbinden, und das geschieht auf diesem Langspieler zu selten.
Einen unerwarteten Glanzpunkt heften sich SLAVE REPUBLIC mit 'Klarer See' ans Revers, einem kühlen wie stylischen Track mit wirklich gutem, klischeefreiem deutschen Text, der latent an einige Pioniere deutscher Elektronik erinnert, seien es nun DAF oder KRAFTWERK. Anderswo - und das ist der dominante Eindruck, den die Scheibe erweckt - wirken die inflationär eingesetzten Synthesizer-Fanfaren aus der 1980er-Mottenkiste einfallslos und vor dem Hintergrund von Standard-Songstrukturen zu kurz gegriffen.
Unzweideutiger Höhepunkt: das von knackig angeschlagenen Bass-Achteln getriebene 'Deathless Dream' irgendwo zwischen Sisters Of Mercy und Depeche Mode, zwei naheliegenden Acts für jeden aufstrebenden Musiker, der sich in melancholischen bis finsteren Tönen auf vorwiegend elektronischem Weg mitteilen möchte.
FAZIT: Bei SLAVE REPUBLIC ist man hin und her gerissen. Das Projekt verschmilzt Retro der unangenehmen Sorte mit richtig coolen Zitaten alter Electro- und Goth-Ikonen, wobei höchstens durchschnittlich gute Kompositionen herausgekommen sind, die weder emotional noch hinsichtlich ihrer Arrangements langfristig fesseln. Man hat sich also rasch an diesen Liedern für Sündern sattgehört.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Welcome
- Sinner
- Deathless Dream
- Godspeed
- Something Inside You
- Re-Love
- Klarer See
- Let's Play War
- Abendmahl
- Dorian Gray
- Electric One (2010) - 12/15 Punkten
- Quest For Love (2013) - 12/15 Punkten
- Songs For Sinners (2017) - 8/15 Punkten