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Tannara: Trig (Review)
Artist: | Tannara |
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Album: | Trig |
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Medium: | CD | |
Stil: | Schottischer Folk zwischen Tradition und Moderne |
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Label: | CPL-Music | |
Spieldauer: | 42:34 | |
Erschienen: | 09.06.2017 | |
Website: | [Link] |
Nachdem Label-Chef und Nordische-Musik-Experte Christian Pliefke bei Besuchen verschiedener Festivals mit schottischer Folk-Musik genau diese leidenschaftliche Musikrichtung auch für sich entdeckte, ließ er nicht nur seiner Begeisterung dafür freien Lauf, sondern „labelte“ einige der dort entdeckten Bands gleich mit ein, von denen er mehrere – unter anderem auch TANNARA – vorerst auf dem großartigen Doppel-CD-Sampler „Folk & Great Tunes From Scotland“ präsentierte.
Warum ihn das aktuelle Album „Trig“, das ursprünglich bereits im Juli 2016 erschien, von TANNARA begeistern musste, ist auf dieser schön im dreifaltigen Digipak gestalteten und mit einem 12seitigen Booklet samt aller Texte und Natur-Kunstfotos versehenen CD unüberhörbar, denn bei TANNARA, einer jungen schottischen Nachwuchsband, treffen schottische Tradition auf moderne Melodien und traditionelle Instrumente, wie Harfe und Fiddle, auf E- und akustische Gitarre, Percussion und das großartige Piano- sowie Akkordeon-Spiel von Joseph Peach. Und dass zusätzlich viel Emotionalität dabei eine große Rolle spielt, beweist zugleich, dass der singende Gitarrist und Kopf des Quartetts, Owen Sinclair, das Album dem Gedenken seines Vaters widmet.
In Schottland wurden Band und Album sofort für zahlreiche Preise nominiert und TANNARA waren Ende 2016 sogar Finalisten bei den „Scots Trad Music Awards“ in der Kategorie Newcomer-Band, während „Trig“ eine Nominierung als „Album des Jahres“ erhielt und das Stonehaven Folk Festival von „einer der vielversprechendsten schottischen Folk-Formationen“ sprach. Dass bei TANNARA natürlich die Musik für sich spricht, um solche euphorischen Reaktionen hervorzurufen, ist logisch. Nehmen wir nur die todtraurige Folk-Ballade „When First I Came To Caledonia“, die vom ersten Ton an tief in die Ohren und unter die Haut geht! Selten geht ein Folk-Song so zu Herzen wie dieser – und noch dazu erzählt er eine faszinierende Lebensgeschichte.
Neben den Texten finden wir im Booklet zugleich kurze Erklärungen zu den Hintergründen der Songs, sodass wir beispielsweise zum instrumentalen Album-Opener „Bill And Jill“ erfahren, dass es sich bei den Beiden um die Eltern der TANNARA-Harfe-Spielerin, Becca Skeoch, handelt, die zwei fantastische Menschen sind, welche – besonders auch wegen ihrer Natürlichkeit und Naturverbundenheit – von der ganzen Band geliebt werden.
Tradition dagegen spielt in „Three Ravens“ eine große Rolle, musikalisch wie textlich, denn hier besingen TANNARA die 1611 entstandene Parabel von den drei Raben aus der Feder von Thomas Ravencroft. Ähnlich schaurig wie bei den „Three Ravens“ geht es dann auch noch bei der gruseligen Ballade um „Queen Jane“ zu, in der es um Jane Seymour geht, die King Henry VIII. den einzigen Sohn gebar und – nicht wie seine meisten Frauen, die er hinrichten ließ – nach der Geburt an Kindbettfieber starb. Oftmals bleibt bei diesen Stücken die Stimmung ruhiger, etwas bedrückend und melancholisch. Aber auch die flotten schottischen Folk-Rhythmen werden natürlich nicht vernachlässigt, wie auf dem abwechslungsreichen „Look After Yourself“ und „Sitting On The Ridge“, dem letzten instrumentalen Stück des Albums, das mit akustischer Gitarre und Fiddle noch verhalten beginnt und dann ordentlich durch das Akkordeon angefeuert wird, sodass am Ende eine flink-flotte Tanzmelodie dabei herauskommt.
FAZIT: Die „vielversprechendste neue schottische Folk-Formation“ TANNARA haucht dem Celtic-Folk auf „Trig“ ordentlich Leben zwischen Tradition und Moderne, Melancholie und Spielfreude ein. Geschickt und abwechslungsreich kombinieren sie dabei instrumentale, traditionell arrangierte und gesungene Stücke miteinander, wobei Owen Sinclair, aber auch Sängerin und Harfenistin Rachel Newton mit ihren sehr schönen, charismatischen Stimmen absolut überzeugen. Schottischer Folk zum Verlieben!
PS: Und wo das Album von Freunden guten Celtic-Folks gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bill And Jill
- Two Birds No Stone
- Three Ravens
- Look After Yourself
- When First I Came To Caledonia
- Ashley‘s
- Queen Jane
- Deid Fish
- Sitting On The Ridge
- Gesang - Owen Sinclair, Rachel Newton
- Gitarre - Owen Sinclair
- Keys - Joseph Peach
- Schlagzeug - Owen Sinclair, Mattie Foulds
- Sonstige - Cameron Ross (Fiddle), Joseph Peach (Akkordeon), Becca Skeoch (Harfe)
- Trig (2017) - 13/15 Punkten
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