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The Quireboys: White Trash Blues (Review)
Artist: | The Quireboys |
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Album: | White Trash Blues |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Off Yer Rocka | |
Spieldauer: | 50:11 | |
Erschienen: | 08.09.2017 | |
Website: | [Link] |
Organist Keith Weir ist ein ausgewiesener Blues-Liebhaber seit frühen Kindheitstagen, und insofern lag ein reines Album in diesem Stil nahe. Nach langer Zeit und dem Beginn des zweiten Frühlings der Band, der schon eine Weile andauert bzw. spätestens seit dem letztjährigen Longplayer “Twisted Love” in voller Blüte steht, liegt es nun also vor und straft alle Lügen, die im Vorfeld die Augen verdreht haben mochten. Es handelt sich schließlich um eine Coverplatte, aber …
… sie könnte im Grunde auch von THE QUIREBOYS selbst geschrieben worden sein, denn die Briten haben sich das Material, das sie nachspielen, vollständig angeeignet und gehen darin auf. Dabei war die Gruppe so klug, nicht nur hinlänglich bekannte Standards abzufrühstücken, sondern wartet mit einigen Überraschungen auf. Zu den zwölf Songs gehören sehr geläufige Stücke wie 'I’m Your Hoochie Coochie Man' oder 'Little Queenie' von Chuck Berry, aber eben auch mit Taj Mahals 'Leaving Trunk', einen ziemlichen Exoten und eine lässige Mundharmonika-Version von 'Cross Eyed Cat' (Lee Vernon von PEARL HANDLED REVOVLER bläst das Ding), das durch Johnny Winter und Muddy Waters zwar unsterblich geworden ist, aber dennoch kein typischer Twelve-Bar-Kram ist.
Sowieso haben THE QUIREBOYS die Kompositionen umarrangiert und ihnen nicht selten eine andere Attitüde angedeihen lassen. So kann man eine funky Umdeutung von 'I Wish You Would' bestaunen, ein klassisches Lamento in Gestalt von 'I’m Going Down' und ein erst entspanntes, dann düsteres 'Help Me'. Weirs brillantes Keyboardspiel zeugt von Abgeklärtheit wie geradezu jugendlicher Freude, und selbst das eigentlich nicht nachspielbare 'Boom Boom' von John Lee Hooker strahlt Würde aus, wie es nur gut konservierte alte Hasen zu tun schaffen.
"White Trash Blues" vermittelt aufgrund der Beflissenheit, mit der sich die Combo ihrer Materie widmete, einen Tiefgang, der von wahrer Liebe zum Thema zeugt. Frontmann Spike schlüpft etwa in Billy Boy Arnold und bleibt dennoch unverkennbar er selbst, lässt 'Walking The Dog' wie ein US-Heartland-Erzeugnis klingen und gräbt Jimmy Reed mit einer early-STONES-artiger Rock-Interpretation von 'Take Out Some Insurance' das Wasser ab. Unerwartet famos, die Scheibe.
FAZIT: Mit "White Trash Blues", dessen Titel nur selbstironisch zu vertehen ist, schließt sich der Kreis zu den blauen Andeutungen, die THE QUIREBOYS schon auf ihrem Einstand "A Bit Of What You Fancy" machten. Die Band haut ein Dutzend Blues-Nummern der originellen Sorte heraus, legt eine hohe stilistische Vielfalt an den Tag und berührt nicht zuletzt das Herz. Alles richtig gemacht also.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Cross Eyed Cat
- Boom Boom
- I Wish You Would
- Take out Some Insurance
- Going Down
- Help Me
- Shame Shame Shame
- I’m Your Hoochie Coochie Man
- Leaving Trunk
- I’m a King Bee
- Walking the Dog
- Little Queenie
- Live In London (2010)
- Beautiful Curse (2013) - 11/15 Punkten
- Black Eyed Sons (2014) - 11/15 Punkten
- This Is Rock’N'Roll (2014) - 6/15 Punkten
- St Cecilia And The Gypsy Soul (2015)
- Twisted Love (2016) - 11/15 Punkten
- White Trash Blues (2017) - 12/15 Punkten
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