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Volvopenta: Yoshiwara – Limited Vinyl Edition (Review)
Artist: | Volvopenta |
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Album: | Yoshiwara – Limited Vinyl Edition |
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Medium: | Download | |
Stil: | „Neo-Kraut“, Psychedelic, Post Rock |
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Label: | Tonzonen Records/H'Art | |
Spieldauer: | 40:13 | |
Erschienen: | 21.04.2017 | |
Website: | [Link] |
Fetter Smog liegt über der Großstadt.
Nebelschwaden wabern vorbei und begraben alles unter ihrem feuchten Grau.
Aus weiter Entfernung hört man Stimmen, die wie Echos klingen.
Es ist so weit! Die Zeit ist reif! Reif für einen psychedelischen Trip mit VOLVOPENTA nach „Yoshiwara“, der Stadt im Nebel. Einem Nebel, der sich mit bedrohlichen Psyche-Klangfeldern langsam durch unsere Gehörgänge wälzt, um in unserem Unterbewusstsein postrockende Bilder zu zeichnen, die auch mal in göttlicher Geschwindigkeit schwarze Königreiche entstehen lassen, um dann ganz schnell wieder im Untergrund zu verschwinden, in dem sich für uns sogar 28 Sekunden lang die Hölle öffnet, selbst wenn die nach musikalischer Yoshiwara-Zeitrechnung 7 Minuten und 18 Sekunden andauert.
VOLVOPENTA aus Mühlheim an der Ruhr sind eine Entdeckung des Tonzonen-Label-Bosses Dirk Raupach, der das psychedelische Quartett, das ihren musikalischen Stil selber als Neo-Kraut bezeichnet und sich mit Händen und Füßen gegen das P(ostrock)-Wort wehrt (Unglaublich, denn auf „Yoshiwara“ rockt es häufig sehr „postig“ vor sich hin!), bei einem Konzert der Psyche-Rock-Amis PONTIAK als Vorband hörte und von dem Gehörten so beeindruckt war, dass er sofort Kontakt mit ihnen aufnahm.
Das Ergebnis dieser Kontaktaufnahme liegt nun als liebevoll gestaltete LP samt Downloadlink und Bild in Single-Größe auf 180 Gramm schwarzem Vinyl vor uns und klingt nicht nur von der Musik, sondern auch der Sound-Qualität her sehr beeindruckend. Kein Wunder, denn das Mastering wurde wieder den GROBSCHNITTigen Händen und Ohren von EROC überlassen. Ein ganz spezieller Effekt wurde außerdem zusätzlich auf dem Vinyl eingebaut – eine Endlosrille, weswegen der LP die „Warnung“ beiliegt: „Achtung! Inside Out Cut. Die Nadel nah an der Rille aufsetzen. Am Ende jeder Seite ist ein Loop. Der Tonarm kann nicht von der LP gleiten.“
Kurios ist dabei besonders, dass bei dieser „Schnittart“ der Tonarm von innen nach außen läuft, also am Loch und nicht am äußeren Rand aufgesetzt werden muss. Ansonsten bekommt man die Endlosschleife ohne jede weitere Musik präsentiert.
Und so viel sei hier schon verraten, dieser Loop – den übrigens bereits die BEATLES anno 1967 auf ihrem „Sgt. Peppers“-Album einbauten – hat fast etwas Meditatives, Beruhigendes, an einen Glockenton in Moll Erinnerndes. Ein erholsamer Genuss, dessen Dauer man ganz individuell für sich selbst bestimmen kann.
Im Gegensatz zu den beiden Loops erweist sich die Musik von VOLVOPENTA bei weitem nicht so entspannt. Eher spannungsgeladen zwischen Himmel und Hölle, Hochexplosiv und Atmosphärisch bzw. „Beton“ und „Rust“.
FAZIT: Neo-Kraut?! Diese stilistische Begrifflichkeit wünschen sich VOLVOPENTA bei der Beschreibung ihrer Musik auf der limitierten (500 Stück) LP „Yoshiwara“. Manchmal wohl doch eher ein wildes Durcheinander aus Psyche- und Post-(Ha, da ist das unvermeidliche Wort wieder!)Rock, ähnlich wie wir es von MOGWAI oder SILVER MT. ZION kennen. Berauschend allemal – so berauschend wie gewisse Kräuter. Und am Ende erreichen VOLVOPENTA sogar noch ihren ganz persönlichen G-Punkt mit dem „G Song“, der mit akustischen Gitarren beginnt und schwer verzerrten E-Gitarren endet. Das ewige Auf und Ab bis sich der „Yoshiwara“-Nebel über alles legt. Und ja, „post-rockender“ Neo-Psyche wäre wohl die bessere Wahl für die richtungsweisende, so schwer einzuordnende Musik hinter diesem Album, das erst dann endet, wenn der Hörer den Tonarm abnimmt. Oder aber man hört sich den digitalen Download an, der selbstverständlich der LP beiliegt.
PS: Und natürlich wird „Yoshiwara“von allen psychedelischen Vinyl-Freunden bei Tonzonen Records genau hier mit einem Klick gekauft und nicht etwa bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (20:24):
- Beton (7:23)
- The Short Sleep (5:43)
- 28 Seconds In Hell (7:18)
- Seite B (19:49):
- Wolfskull (8:20)
- Dirty Lights And Rain (4:17)
- G Song (3:33)
- Rust (3:39)
- Bass - Adré David
- Gesang - Marcus Kreyhan
- Gitarre - Stefan Claudius, Marcus Kreyhan
- Schlagzeug - Kai Spriestersbach
- Yoshiwara – Limited Vinyl Edition (2017) - 11/15 Punkten
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