Partner
Services
Statistiken
Wir
The White Buffalo: Once Upon A Time In The West (2012) – Deluxe CD Edition (Review)
Artist: | The White Buffalo |
|
Album: | Once Upon A Time In The West (2012) – Deluxe CD Edition |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Blues, Rock, Country, Americana, Singer/Songwriter, TV-Serien-Kult |
|
Label: | Earache Records/ADA-Warner Music | |
Spieldauer: | 60:38 | |
Erschienen: | 20.01.2017 | |
Website: | [Link] |
„Es gibt so viel Musik ohne Tiefgang und Rückgrat da draußen. In meinen Songs hat jedes Wort und jede Note eine Bedeutung!“
Und wenn wer glaubt, diese Aussage von Jakob A. Smith alias THE WHITE BUFFALO wäre überheblich oder gar arrogant, dann wird er nach dem Hören von „Once Upon A Time In The West“ garantiert eines Besseren belehrt, denn Smiths Worte treffen in diesem Falle voll und ganz zu.
Der aus dem sonnigen Kalifornien kommende Musiker hat aber zugleich auch ein großes Faible für finstere Texte. Voraussetzung dabei, jeder Song von ihm muss eine Geschichte erzählen, die sich um Säufer oder tote Soldaten, Piloten oder verschlafene kleine Städtchen, in denen schon das Unheil lauert, oder die eigene Kindheit drehen: „Vern, Ryan & I with our heads in the sky, we were 10 & 12 & 13 / We got BB Guns and dirt bikes and heads full of crowded dreams“. Natürlich erinnert uns das sofort an den BOSS und natürlich enttäuschen THE WHITE BUFFALO unsere Erinnerungen an BRUCE SPRINGSTEEN nicht.
Vielen wird THE WHITE BUFFALO wohl gerade durch die Fernsehserien „Sons Of Anarchy“, in der bei den sieben Staffeln insgesamt 9 Songs von Jake Smith liefen, aber auch „Californication“ bekannt sein, die ihn sofort in den Fokus der öffentlichen Aufmerksamkeit rückten. Allerdings mehr in seinen Heimatgefilden und weniger in unserem manchmal noch viel zu verschnarchten Europa. Das soll sich jedoch ändern, darum gibt es ab sofort sein zweites – von bis dato insgesamt fünf - Album aus dem Jahr 2012 als Deluxe-Version im Digipak mit achtseitigem Booklet, in dem alle Texte zu finden sind, und plus vier Bonustiteln speziell in unseren Breiten zu erstehen.
Smith klingt gerade auf „Once Upon A Time In The West“ noch wie ein einsamer Kojote, der ruhelos durch die Prärie streicht, auf der Suche nach seinem Glück, das irgendwo auf ihn wartet. Viele fürchten sich vor ihm, doch er teilt nur das gleiche Schicksal wie sie – er kämpft um sein Überleben, beobachtet dabei alles in seiner Nähe ganz genau, um einerseits seine Opfer zu finden, die sein Überleben sichern, aber andererseits nicht zum Opfer für diejenigen zu werden, die stärker als er sind. Und jede Nacht träumt er davon, ein weißer Büffel zu sein. Und davon singt er und darüber erzählen seine Texte. Americana nennt man sowas heute, aber eigentlich ist es eine Kombination aus Singer/Songwriter trifft auf Country und Rock sowie viel akustische Gitarre und Texte, denen man zuhören muss. Bei dieser Stimme bleibt einem auch gar nichts Anderes übrig – ein Sänger, der sogar BRUCE SPRINGSTEEN dermaßen covern kann, dass man anfängt darüber nachzudenken, ob einem das Original oder gar der Cover-Song besser gefällt.
Viel öfter aber fühlt man sich an EDDIE VEDDER von PEARL JAM und seine Filmmusik erinnert. Man höre sich nur die traumhafte Ballade „Wish It Was True“ oder „Darkside Of Town“ an und schon sieht man Jake Smith vor seinen geistigen Ohren und Augen auf dem Autodach von „Into The Wild“ direkt neben EDDIE VEDDER sitzen.
„How The West Was Won“ ist dagegen ein echt stimmungsvoller, flotter Song, der gehörig die Waffenverliebtheit der Amis auf die zynische Schippe nimmt: „Well I better get my gun / Is that how the west was won / Is that just what I‘ve become?“
Was bei solcher Einstellung herauskommt, erfahren wir bereits im ersten, das Album eröffnenden, bedrückenden Song „Ballad Of A Dead Man“, der uns ein vom Mond beschienenes Schlachtfeld voller Toter präsentiert – junge Burschen, um die dann ihre Mütter – und nicht nur die – weinen werden.
Die letzten vier Bonus-Titel der speziell für Europa veröffentlichten CD enthalten mit „Every Night Every Day“, „Insane“ und „Dark Side Of Town“ die Aufnahmen der „Lost And Found“-EP, während die JOHNNY CASH-Coverversion „Highwayman“ wohl erstmals ausschließlich auf dieser europäischen „Deluxe Version“ erhältlich ist.
FAZIT: Der Kalifornier Jake Smith aka THE WHITE BUFFALO, der mit einer unglaublich starken Stimme, die sich zwischen der Röhre eines EDDIE VEDDER und dem Volumen eines BRUCE SPRINGSTEEN bewegt, ausgestattet ist, veröffentlicht „Once Upon A Time In The West“ aus dem Jahr 2012 als europäische Deluxe-Neuausgabe mit vier Bonustiteln. Blues, Rock, Country, Americana und richtig spannende Geschichten, die seine Singer/Songwriter-Lieder erzählen, erwarten einen auf dem Album, das garantiert auch die Freunde der US-Kult-Biker-Serie „Sons Of Anarchy“ mit Hochspannung erwartet haben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ballad Of A Deadman
- How The West Was Won
- The Pilot
- One Lone Night
- Sleepy Little Town
- BB Guns And Dirt Bikes
- The Bowery
- Wish It Was True
- Hold The Line
- Good Ol‘ Day To Die
- Stunt Driver
- The Witch
- I Am The Light
- Every Night Every Day
- Darkside Of Town
- Insane
- Highwayman
- Bass - Tommy Andrews, Bruce Witkin
- Gesang - Jake Smith
- Gitarre - Jake Smith, Bruce Witkin, Tim Walker, Cooper McBean, Joey Malone
- Keys - Bruce Witkin, Benmont Tench
- Schlagzeug - Mat Lynott
- Sonstige - Kenny Lehman, Jordan Katz (Hörner)
- Once Upon A Time In The West (2012) – Deluxe CD Edition (2017) - 11/15 Punkten
- Darkest Darks, Lightest Lights (2017) - 12/15 Punkten
- On The Widow's Walk (2020) - 10/15 Punkten
-
keine Interviews