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The White Buffalo: On The Widow's Walk (Review)
Artist: | The White Buffalo |
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Album: | On The Widow's Walk |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Americana |
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Label: | Snakefarm / Universal | |
Spieldauer: | 50:17 | |
Erschienen: | 17.04.2020 | |
Website: | [Link] |
Jake Smith alias THE WHITE BUFFALO hat sich sein siebtes Album - drei EPs nicht mitgezählt - von Neo-Country-Ikone und Waylon-Sohn Shooter Jennings (übernahm auch die zum Einsatz gekommenen Tasteninstrumente) produzieren lassen, als ob er es nicht darauf ankommen lassen wollte, irgendeiner anderen Szene zugerechnet zu werden. Dementsprechend vorhersehbar klingt "On The Widow’s Walk" auch, was sowohl Vor- als auch Nachteile mit sich bringt.
Das Vorhaben des Künstlers, Intensität durch Reduktion zu erzielen, gelingt ihm nicht immer. Der lässige Einstieg mit 'Problem Solution' ist unglücklich gewählt, ein lebhafter Rocker wie 'No History' oder die wohl "lauteste" Nummer im Programm, 'Faster Than Fire', wäre angemessener gewesen, um im weiteren Verlauf Kontraste zwischen Bedachtsamkeit, Beschwingtheit und schlicht Ausdrücken von Kummer setzen zu können.
In diesem Zusammenhang gelingen Smith insbesondere 'Sycamore' und 'River Of Love and Loss' (erinnert stark an Townes Van Zandt) auf ihre jeweils narrative Art gut, doch mit 'Cursive', 'I Don’t Know A Thing About Love' und ''Widow’s Walk' das mit Klavier untermalt eine genauso starke Gospel-Note aufweist wie 'The Drifter', finden sich eindeutig zu viele Nummern auf der Scheibe, in denen Mr. THE WHITE BUFFALO glaubt, mit einer abgedroschenen Masche durchzukommen.
Das heißt: Man sieht den Barden förmlich auf seiner Akustikgitarre schrammeln und beim Singen nachdenklich in die Ferne schauen, wobei ihn manchmal auch andere Instrumentalisten (bzw. er sich selbst im Studio) begleiten. Unterm Strich sind so viel Behäbigkeit und Larmoyanz gleichermaßen zu wenig, um dauerhaft zu fesseln, und zu viel, weil man sie irgendwann einfach nicht mehr als glaubwürdig empfindet.
Ach ja, nach all den Schattenseiten nun das Gute: ""On The Widow’s Walk"" enthält zahlreiche Momente, in denen man versonnen den Oberkörper wiegen kann, vorzugsweise mit dem oder der Liebsten im Arm. Das klingt so klischeehaft, wie die Musik an sich mitsamt "einsamer Cowboy"-Ästhetik ist, aber ausgezeichnetes Songwriting - und das bietet die Scheibe eben - geht im Grunde genommen immer und auch in diesem Fall.
FAZIT: Americana mit ausgeprägtem Country-Bezug, tendenziell seicht im Guten wie Schlechten und kompositorisch nichtsdestoweniger absolut wasserdicht. Wer es konservativ mag und latent mürrisch durch die Welt läuft, ohne sich zu rasieren, darf Outlaw Jake Smiths neues Album verhaften.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Problem Solution
- The Drifter
- No History
- Sycamore
- Come On Shorty
- Cursive
- Faster Than Fire
- Widow’s Walk
- River Of Love and Loss
- The Rapture
- I Don’t Know A Thing About Love
- Once Upon A Time In The West (2012) – Deluxe CD Edition (2017) - 11/15 Punkten
- Darkest Darks, Lightest Lights (2017) - 12/15 Punkten
- On The Widow's Walk (2020) - 10/15 Punkten
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