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Ania Rybacka & Stefan Pasborg: Drums 'n' Voice (Review)
Artist: | Ania Rybacka & Stefan Pasborg |
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Album: | Drums 'n' Voice |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Experimental / Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 40:33 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | - |
Der Titel sagt es bereits und macht auf den Inhalt gespannt: "Voice 'n' Drums" bietet vom Schlagzeug begleiteten Gesang (oder umgekehrt) und sonst nichts. Unter diesen Voraussetzungen ist den Machern ein Werk gelungen, das überraschenderweise weder anstrengend klingt noch überhaupt exotisch oder experimentell anmutet.
Dank zahlreicher Percussion-Instrumente bringt selbst der der dänische Rhythmus-Spezialist Stefan Pasborg wie in 'Duvie Manaete Tue' melodiöse Momente ein. Die polnische Chanteuse Ania Rybacka steht jedoch wie zu erwarten im Brennpunkt des Geschehens und gefällt auf dem schmalen Grat zwischen Jazz-Expressivität (nie allerdings Overacting) und ungezwungen liedhaftem Gesang. Der Einsatz ihrer Muttersprache hier und dort mutet dabei ebenso wenig befremdlich an wie der Großteil der Arrangements, die sehr stark an traditionelle Songs angelehnt sind.
Silbengesang, häufig gedoppelt wie in der einleitenden Soundhypnose 'Endings & Beginnings', sodass er den Eindruck eines Kanons erweckt, wird nur in der zehnminütigen Improvisation 'Teinuttah' anstrengend, doch hierbei handelt es sich um ein akustisches Versuchslabor, in welches die beiden Schöpfer praktisch mit Vorwarnung bitten. Umso charmanter, dass das Duo zum Ende hin doch wieder in leichter fassbare Bahnen zurückkehrt. Zwischenzeitlich verstören Rybacka und Pasborg in 'What would Your alter ego say?' erneut, doch dann hat man sich schon daran gewöhnt.
Während 'Russau Maro' als elegischer Ruhepol durchgeht, ist 'The Ultimate Challenge' ein fantasievoller Quasi-Rap mit Slam-Poetry-Charakter, bevor 'Aurora' an sakrale Kirchenmusik grenzt, aufgenommen anscheinend in einem Höhlengewölbe. 'Back to simplicity' bietet am Ende genau das, was der Titel suggeriert - die schlichte Schönheit von Stimme und einer Art von Glockenspiel, klanglich farbenfroh und emotional nahbar. In seiner Gänze zeichnet sich "Voice 'n' Drums" durch eine überdurchschnittlich hohe Dynamik aus, was die "Besetzung" im Grunde genommen automatisch bedingt.
FAZIT: Ein bemerkenswertes internationales Projekt in allen Belangen - Ania Rybacka und Stefan Pasborg versöhnen die vordergründig atonale musikalische Komponente des Rhythmus mit dem Melodieinstrument schlechthin, der Stimme. Dass sie am Ende im Vordergrund steht, ist unserer Wahrnehmung geschuldet, denn das "westliche" Ohr hört zuerst eingängige Tonfolgen, doch schürft man in die Tiefe, tun sich spannende metrische Welten auf.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Endings & Beginnings
- Duvie Manaete Tue
- Teinuttah
- Russau Maro
- What would Your alter ego say?
- The Ultimate Challenge
- Aurora
- Back to simplicity
- Drums 'n' Voice (2018) - 11/15 Punkten
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