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Anna Gadt: Mysterium Lunae (Review)
Artist: | Anna Gadt |
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Album: | Mysterium Lunae |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Vocal Jazz |
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Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 69:25 | |
Erschienen: | 13.04.2018 | |
Website: | [Link] |
Anna Gadt fällt uns auf diesen Seiten nicht zum ersten Mal positiv auf, denn die Sängerin beweist seit je in unterschiedlichen Musikerkonstellationen, dass man Avantgarde nicht zwangsläufig mit ungenießbaren Akustikexperimenten gleichsetzen muss. Die Konzepte, an deren Umsetzung sich die Sängerin beteiligt, falls sie sie nicht im Alleingang entwickelt hat, bergen stets sowohl intellektuelle Substanz als auch emotionalen Gehalt, für dessen Erfassung man nicht akademisch geschult zu sein braucht.
Dies alles gilt auch für "Mysterium Lunae", ein mit klassischem Klaviertrio nebst einer Cellistin (Annemie Osborne) inszeniertes Album, das als Gesamtkunstwerk verstanden werden darf. Im Gegensatz zu manchen anderen Projekten von Gadt gestaltet sich das Hörerlebnis regelrecht konservativ im Sinne des Combo-Jazz, gleichwohl das zusätzliche Streichinstrumente interessante Klangfarben heraufbeschwört.
So gewinnt "Mysterium Lunae" bisweilen eine fast orchestrale, mindestens aber kammermusikalische Anmutung, erzielt durch verschwenderischen Pedaleinsatz seitens Pianist Lukas Ojdana und einem relativ freien Verständnis von Rhythmus, dem die Sängerin selten rigide Textmuster entgegensetzt. So fließt das Material meistens recht frei zwischen zwei und sieben Minuten dahin, in der Regel harmonisch und dennoch nicht ohne ungewöhnliche Akkordkombinationen. Klassische Scat-Vocals ('Fancy Boy') und reine Lautmalerei wie in den drei auch so titulierten Improvisationen treffen auf geradezu retrospektive Offerten, die das Ambiente schummriger Underground-Jazzclubs vor dem Hörerauge aufziehen lassen.
Das Gros des auf "Mysterium Lunae" enthaltenen Materials gewinnt seinen besonderen Reiz über diese Zwitterhaftigkeit hinaus dadurch, dass das Ensemble mit Harmonien experimentiert, die nicht direkt aus dem Genre-Kanonen bzw. den klassischen Songbooks entnommen wurden. Das macht die Scheibe anspruchsvoll, ohne dass es die Schwerelosigkeit der Musik aufheben würde.
FAZIT: ANNA GADT und ihre Mitmusiker haben mit "Mysterium Lunae" ein empfindsames Combo-Jazz-Werk vorgelegt, das Vertrautes auf subtile Weise mit visionären Tonfarben vereint und eine stilistische Progression im wahrsten Sinn des Wortes markiert.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- We snie
- Fancy Boy
- Seismic Waves
- Ba?wan - Improvisation #1
- First Impression: Meru
- Ba?wan - Improvisation #2
- The Prophet
- Second Impression: Svalbard
- Gdybym spotkal ciebie
- Pan dzisiaj w kolorach si? mieni
- Perfect Praise
- Switezianka
- Ballada bezludna - Improvisation #3
- The Tree Of Life
- Third Impression: How To Tame A Dragon?
- Introduction
- Mysterium Lunae
- Renaissance (2017) - 12/15 Punkten
- Mysterium Lunae (2018) - 11/15 Punkten
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