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Anneke Van Giersbergen with Residentie Orkest The Hague: Symphonized (Review)
Artist: | Anneke Van Giersbergen with Residentie Orkest The Hague |
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Album: | Symphonized |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Klassik |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 60:00 | |
Erschienen: | 16.11.2018 | |
Website: | - |
Das Anhängsel „ex-The Gathering“ wird wohl auf ewig an Anneke Van Giersbergen klebenbleiben, auch wenn sie sich seit Jahren solo bzw. im Umfeld eines überschaubaren Künstlerkreises (Arjen Lucassen, Devin Townsend) verdingt. Bei „Symphonized“ handelt es sich nun um ein Orchesterprojekt, mit dem die Niederländerin ihre bisherige Laufbahn rekapituliert, mitgeschnitten im Mai 2018 in Den Haag bei einem gemeinsamen Konzert mit dem dort ansässigen Residentie Orkest, das auf eine über 110-jährige Geschichte in Zusammenarbeit mit u.a. Richard Strauss und Igor Strawinski zurückblickt.
Nun war eine Stunde nicht nur zu wenig, um das gesamte Repertoire der Sängerin abzudecken – über die Songauswahl lässt sich gelinde gesprochen streiten, zumindest wenn man mit Scheuklappen durch die Welt läuft und ihre künstlerische Vita nach der wegweisenden 1990er-Band ausblendet. Andererseits möchte man Anneke auch als toleranter Fan den Wunsch, sich als reife (Familien-)Frau von ihren Anfängen zu distanzieren, gewiss nicht absprechen aber … ob ausgerechnet drei wenig offensichtliche Nummern der Gruppe, mit der sie bekannt wurde (‚Forgotten‘, ‚Travel‘, ‚Two Souls‘ statt etwa ‚Strange Machines‘ oder ‚Shrink‘), repräsentativ sind?
Das Gesamtbild wirkt nichtsdestoweniger stringent: Die Entscheidung für zwei Tracks vom Debüt der neuen Bombast-Combo Vuur drängten sich für eine symphonische Interpretation ebenso auf wie das orientalische ‚Shores Of India‘, das seine bei Gentle Storm noch kitschige Anmutung hier gänzlich verliert. Ergänzt werden diese Stücke von den Solowerken (‚I Feel Alive‘, ‚You Will Never Change‘), Lorrainvilles ‚Amity‘ und zwei wirklichen Überraschungen. Mit der zarten Purcell-Arie ‚When I Am Laid In Earth‘ beweist die Sympathieträgerin nie hervorgehobene Qualitäten als Opernsopran, und sie die soweit unveröffentlichte Idylle ‚Zo Lief‘ in ihrer Muttersprache intonieren zu hören erinnert wieder daran, warum man die Frau seit je so niedlich findet.
Kurz zusammengefasst: besinnliche klassische Arrangements, Charakterstimme und ein für den versprochenen Karriererückblick seltsames Liederprogramm.
FAZIT: "Symphonized" macht davon abgesehen, dass es ein akustischer Leckerbissen für Fans zeitgenössischer Orchestermusik ist, im Besonderen deutlich, wie würdevoll und ungebrochen kreativ Anneke Van Giersbergen über die Jahre hin musikalisch erwachsen wurde. Wer die Stimme der Sängerin liebt, dem gehen beim Hören die Augen über, falls er nicht verbissen auf The-Gathering-Gassenhauer gehofft hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Feel Alive
- Amity
- Your Glorious Light Will Shine - Helsinki
- Two Souls
- When I Am Laid In Earth
- Travel
- Zo Lief
- You Will Never Change
- Freedom - Rio
- Forgotten
- Shores Of India
- Symphonized (2018) - 12/15 Punkten
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