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Daniel Caccia: Alles ist New York (Review)

Artist:

Daniel Caccia

Daniel Caccia: Alles ist New York
Album:

Alles ist New York

Medium: CD/Download
Stil:

Big Band / Vocal Jazz / Pop

Label: Airforce1 / Universal
Spieldauer: 50:18
Erschienen: 02.11.2018
Website: -

Ist es pietätlos, dem Produzenten und Texter Frank Ramond sowie dem Komponisten Martin Lingnau zu unterstellen, mit Daniel Cacca auf allzu berechnende Weise fortführen zu wollen, was sie mit dem früh verstorbenen Volks-Crooner Roger Cicero begonnen haben? Der Verdacht liegt auf jeden Fall nahe, wenn man sich das Debüt des Sängers zu Gemüte führt. Dabei braucht man gar nicht zu wissen, dass er obendrein von Ciceros ehemaligen Mitmusikern mitsamt ihrem musikalischen Leiter Uwe Granitza begleitet wird …

Blendet man all diese Assoziationen aus, darf man sich bezüglich Daniel Caccas Einstand "Alles ist New York" auf ein bewusst im Mainstream stattfindendes Stück Big-Band-Soul und Jazz Pop freuen, das anders, als sein Titel suggeriert, nicht nur als Hommage an den Schmelztiegel an der US-Ostküste zu verstehen ist. Der kroatisch-stämmige Künstler weist abgesehen von seiner offensichtlichen Affinität zu Frank Sinatra Chansonnier-Qualitäten auf (höre 'Mr. Richtig') und bewegt sich auch gerne in loungigen Gefilden, wie insbesondere 'Ich bin dann mal weg' und 'Sieh gut aus und schweig' beweisen, letzteres mit feurigem Latin-Flair.

Dann wären da noch der Neo Swing von 'Zeit für Champagner' inklusive fetter Bläsern und das augenzwinkernde Energiebündel 'Was für’n Typ', dem das ähnlich kräftig zupackende 'Wer zum Teufel ist St. Valentin' in nichts nachsteht. Keine Frage, die Macher hinter dem 32-Jährigen ziehen alle Register, als wollten sie, was den kommerziellen Erfolg ihres Schützlings angeht, nichts anbrennen lassen. Zu einem solchen Projekt gehören dann natürlich auch eine Streicher-Ballade wie 'An dir gabs kein Vorbei' und glanzvolle Klaviernummern der Marke 'Berlin ist eine Frage der Dosis', dessen humorvoller Text die Abgeklärtheit dieses Unterfangens nur vorübergehend vergessen macht.

FAZIT: Auf "Alles ist New York" zeigt sich Daniel Cacca als mit allen Wassern gewaschener Entertainer, der durchaus nicht uneigenständig ist, auch wenn die Parallelen zwischen seiner Musik und jener von Roger Cicero bisweilen allzu frappierend sind.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4746x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Alles ist New York
  • Zeit für Champagner
  • Ich bin dann mal weg
  • Was für'n Typ
  • Ich bin ich zu 100 Prozent
  • An dir gabs kein Vorbei
  • Wer zum Teufel ist St. Valentin
  • Berlin ist eine Frage der Dosis
  • Mr. Richtig
  • Sieh gut aus und schweig
  • Küsse, die man nicht bekommen hat
  • Das Beste kommt noch
  • Ohne deine Nummer
  • Ich wünsch mir nur bei dir zu sein

Besetzung:

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  • keine Interviews
Kommentare
Werner matrisch
gepostet am: 11.11.2018

Liest man sich diese Kritik durch - und sieht anschließen an der Bewertung nur 9 von 15 Punkten, dann ist man ein wenig verwundert. Denn so schlecht ist die Beurteilung der Musik - und erst recht zum Sänger - nicht ! ("mit allen Wassern gewaschener Entertainer") Daniel Caccia ( bitte nicht immer das i" vergessen!!) ist ein fantastischer Sänger - der im reinem Jazzbereich schon etliches an Lob - von Kurt Elling, Down Beat oder JazzEcho-Nominierung - einheimsen konnte.
Andreas [musikreviews]
gepostet am: 12.11.2018

Singen können bedeutet noch lange nicht, dass jemand berührt, und Preise sagen genauso wenig über Qualität aus wie Chartplatzierungen.
Ein Könner, der mit Kalkül kaltlässt ;)
Werner Matrisch
gepostet am: 12.11.2018

Andreas, "berührt" zu sein, ist individuelll verschieden und auch ein "Könner mit Kalkül" (übrigens eine Unterstellung) kann berühren. Nach ihrem Kommentar hat man den Eindruck, dass ein Preisträger oder jemend der erfolgreich in den Charts steht, nicht berühren könnte. Eine sehr eingeengte Auffassung. Daniel Caccia kann mich "als Könner mit Kalkül" sehr wohl berühren: Hinreißend gelingen ihm beim grandios arrangiertem Song „Ich bin dann mal weg“ verschiedene Ausdrucksformen. Zunächst ganz relax steigert er sich am Ende immer mehr in ein befreiendes Glücksgeschrei.. ala „ich hab mein Hamsterrad in die Ecke gestellt - ich bin dann mal weg in einer anderen Welt.“ Er singt das so überzeugend, engagiert, variationsreich - eigentlich flippt er sogar etwas aus - das erzeugt bei mir Gänsehaut und ich möchte ihm sofort in diese andere Welt folgen..
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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