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Detlef Malinkewitz: Feeling Good (Review)
Artist: | Detlef Malinkewitz |
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Album: | Feeling Good |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Pop / Jazz / Soul |
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Label: | Dema Records | |
Spieldauer: | 46:09 | |
Erschienen: | 10.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Rückkehrer ins Musikgeschäft tun gut daran, an ihrem alten Konzept festzuhalten, und was das betrifft, macht Dr. phil. (jawohl) DETLEF MALINKEWITZ alles richtig. Nach seinem Überraschenden Mega-Erfolg mit einem Cover des durch Elvis Presley berühmt gewordenen Stücks 'In The Ghetto“ wurde es mehr oder weniger schlagartig still (Skandälchen wegen angeblicher sexueller Belästigung inklusive) um den "Jedermann", zu dem er sich stets gern geriert hat. Bodenständig gibt er sich auch heute noch oder wieder, selbst wenn "Feeling Good" ein Paradebeispiel für eine Materialschlacht ist - wenn auch mit Feingefühl durchgeführt.
Klotzen, nicht kleckern - so dürfte Malinkewitz' Motto im Vorfeld gelautet haben, denn das Album wurde mit sage und schreibe 25 Musikern in den ehrwürdigen Wisseloord-Studios in Hilversum in den Niederlanden eingefädelt. "Feeling Good" fußt insbesondere auf ausgeklügelten Bläser-Arrangements im Sinne des stilistischen Spektrums, das der Künstler mit den Songs abdeckt, wobei es sich ausnahmslos um Fremdkompositionen handelt. Deren Wahl gestaltet sich wenig überraschend, doch wie gesagt: Nägel mit Köpfen.
Screamin' Jay Hawkins' 'I Put a Spell on You' kommt mit minimalistischem Arrangement genau auf den Punkt und stellt den Kern dessen, was die Originalversion ausmachte, trotz edelster Produktion in warmes statt statt künstliches Licht. Der 'Hoochie Coochie Man' schließt einen stimmigen Kompromiss zwischen Broadway und Mundharmonika-Blues, derweil Detlefs kraftvoll raues Timbre ebenso überzeugt wie die Samtstimme, die er etwa während Sinatras 'Fly Me to the Moon' bemüht. Im Übrigen spricht dieser Song hinsichtlich der Einflüsse des Sängers Bände.
Radioheads 'Creep' das nicht zum ersten Mal in ungewöhnlichem Ambiente (hier herrscht Piano-Ökonomie vor) vertont wurde ist neben The Love Affairs jubilierendem 'Everlasting Love' ein verhältnismäßiges Kuriosum auf "Feeling Good". Malinkewitz wie auf den Leib geschneidet erscheint hingegen Sam Cookes Soul-Meisterstück 'Bring It on Home to Me', das sich mit Orgel als erster aller elf Tracks der Platte über die emotionale Ziellinie katapultiert … ohne sich schmutzig zu machen natürlich.
FAZIT: Dass DETLEF MALINKEWITZ nach nun mehr als 20 Jahren ein One-Hit-Wonder bleiben wird, steht in Anbetracht des gegenwärtigen Klimas im deutschen Musikbetriebs stark anzunehmen, doch "Feeling Good" - der Titel ist kein bloßes Lippenbekenntnis - macht deutlich, dass der Sänger sich längst selbst genug ist, womit es vermutlich seine wahre, späte Karriere-Sternstunde darstellt. Der Mann ist ein Crooner vor dem Herrn, unterstützt von absoluten Assen an Instrumenten, Mischpulten und Partiturblättern.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Feeling Good
- Hoochie Coochie Man
- That's Life
- I Put a Spell on You
- Fly Me to the Moon
- Angel
- Got My Mojo Workin'
- Bring It on Home to Me
- Creep
- Everlasting Love
- A Whiter Shade of Pale
- Feeling Good (2018)
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