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Friendship: Ain’t No Shame (Review)
Artist: | Friendship |
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Album: | Ain’t No Shame |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Classic Rock |
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Label: | Kozmik-Artifactz | |
Spieldauer: | 41:45 | |
Erschienen: | 06.07.2018 | |
Website: | [Link] |
Hört man diese Norweger, die selbst im Jahr X nach der Vermassung von anachronistischem Rock, wie er in den 1970ern kultiviert wurde, so unbekümmert auf Vintage machen, als gebe es diesen mittlerweile nervigen Trend nicht, kann man nur vermuten, dass ihnen die Sonne aus dem Allerwertesten scheint. Demnach bietet "Ain't No Shame" auch überhaupt nichts Neues, sondern frühstückt so ziemlich die gesamte Palette dessen ab, was von Jimi Hendrix bis zur vorübergehenden Einmottung der Schlaghose so gespielt wurde.
FRIENDSHIP tun sich insbesondere durch ihren kurzen Atem hervor. Abgesehen von je einem sechseinhalb und acht Minuten dauernden Stück kommen die Osloer in drei bis vier auf den Punkt, und das auch wirklich. Die Band legt ein überdurchschnittich gutes Gespür für Hooks an den Tag und schafft es trotzdem, nicht allzu vorhersehbar zu komponieren. Dadurch relativiert sich der konservative Sound ein wenig, denn eine frische Songidee lässt sich bekanntlich in jedem beliebigen Klangambiente von einer schalen unterscheiden.
Zu den Highlights: Der mit Percussion aufgepeppte Antreiber 'Gypsy' klingt wie Black Sabbath zu "Sabbath Bloody Sabbath"-Zeiten auf noch mehr Koks als ohnehin schon, 'Harmony Turns To Sound' begeistert mit Orgel und Bläsersektion als prototypischer Funk Rock ohne synthetisches Disco-Flair, und das ebenfalls flottere 'Live Peacefully' - vom singenden Drummer (!) Fredrik Skalstad im Duett mit Dame vorgetragen - hätten auch die späten Jefferson Airplane nicht abgewiesen, wenn es ihnen als Auftragsarbeit von Fremdschreibern angeboten worden wäre.
Solche Dienstleister sind FRIENDSHIP in gewisser Weise auch, selbst wenn es sich bei ihnen spürbar um Überzeugungstäter handelt. Sie stillen die Nachfrage an klassischem Rock und tun dies mit einer Detailverliebtheit, die nicht nur in Skandinavien ihresgleichen sucht. Graveyard dürfen nach ihrem lieblosen "Comeback" im Verhältnis hierzu einpacken.
FAZIT: FRIENDSHIP verbinden die Anfänge des Stoner Rock im alten E-Gitarren-Blues mit Sixties-Psych, Soul, Prog und nicht zuletzt ganz ursprünglichem Pop, als dieser Begriff noch kein Schimpfwort und Synonym für artifiziell begradigte Talentfreiheit war. "Ain't No Shame" wird seinem Titel in diesem Rahmen vollkommen gerecht und erweist sich mit einem Dutzend farbenfroher Volltreffer (ausnahmslos) als eines der Szene-Highlights nicht nur in diesem Jahr.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Are You Ready
- Gypsy
- Ain’t No Shame
- Harmony Turns To Sound
- Got Me Feeling So Good
- Moments
- Fire
- Alaska Night
- Live Peacefully
- Truth In Your Lies
- Friendship (2016) - 11/15 Punkten
- Ain’t No Shame (2018) - 12/15 Punkten
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