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Gary Jeffries: I Ain't Done Yet (Review)
Artist: | Gary Jeffries |
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Album: | I Ain't Done Yet |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Bluesrock |
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Label: | Gatorjaw / Just For Kicks | |
Spieldauer: | 50:39 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Als ehemaliger Asphalt-Ballet-Frontmann hat der geborene Kalifornier GARY JEFFRIES mittlerweile einen weiten Weg beschritten: Für jemanden, der zu Glam-Hochzeiten eine sehr erfolgreiche Melodic-Rock-Karriere hinlegte (MTV-Videos in Dauerschleife, Soundtrack-Beiträge, etc.), macht er längst ungewohnt erdige Musik, was Kenner gleichwohl nicht überrascht; schließlich handelt es sich hierbei nicht um sein Solodebüt, und seine spätere Combo Alligator Stew schlug in ziemlich genau die gleiche Kerbe wie die aktuellen Tracks des US-Westküsten-Bürgers, dessen Wohnhaft sich zwischenzeitlich in den Mittleren Westen verschoben hat.
Jeffries bringt seine Alben scheinbar beharrlich in eigener Regie heraus, und seit seinem letzten ("Middle Class Man") sind geschlagene sieben Jahre vergangen, doch das Warten - fünf Euro ins Phrasensparschwein - hat sich ohne Zweifel gelohnt, sollte man Fan des Künstlers sein.
Seine Stimme scheint mit der Zeit nur noch besser, ausdrucksvoller geworden zu sein. Unaffektiert raunt und schmachtet er, ohne unglaubwürdig daherzukommen, und das musikalische Handwerk, das er an der Seite versierter Mitstreiter demonstriert, überrascht - immerhin sprechen wir hier von erzkonservativem Southern Rock - sowohl durch Facettenreichtum als auch Spielwitz.
Das soulige 'Dixie Crush' trumpft ebenso wie der Ohrwurm 'Get What's Comin'' mit klagender Mundharmonika auf, und eine theatralisch poppige Singer-Songwriter-Nummer wie 'Deeper Shade of Blue' hätte man nie und nimmer von einem bärbeißigen Veteranen wie Jeffries erwartet. Ein bisschen von dem alten L.A.-Jetset-Rocker steckt also doch noch in ihm, und darüber darf man sich definitiv freuen. Was Wunder, dass etwa 'Fell in Love on the Bayou' lupenreiner Classic Rock mit Klavier ist?
Eine Fremdinterpretation (der Klassiker 'Who'll Stop the Rain' von Creedence Clearwater Revival) liegt da sehr nahe, und natürlich tut sich Jeffries auch hier keine Schande. In seiner unaufdringlichen, aber dennoch selbstbewussten Art und mit umfassenden Verständnis für Gitarrenmusik auch über die Südstaaten-Grenzen hinaus ist ihm so ein beispielloses Album gelungen, das wirklich jeden sechs Saiten ansatzweise zugetanen Menschen für ihn einnehmen sollte.
FAZIT: "Ain't Done Yet" erweist sich nicht nur als seinem Titel gemäße Kampfansage, sondern auch als kurzweiliger Langspieler und sagenhaft bunter Querschnitt durch den rockmusikalischen Garten Nordamerikas - geschaffen, um zeitlos zu werden. Cowboyhut ab, Mr. Jeffries!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Country Born Blood
- Deeper Shade of Blue
- Dixie Crush
- Fell in Love on the Bayou
- Get What's Comin'
- Mad Dog Saloon
- One Time to Long
- She's Got Me Callin'
- Smokin' Gun
- Ticket on the Train
- Who'll Stop the Rain
- You Got Your Ways
- Ain't Done Yet
- John David
- Middle Class Man (2012) - 11/15 Punkten
- I Ain't Done Yet (2018) - 12/15 Punkten
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