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Khors: Beyond The Bestial (Review)

Artist:

Khors

Khors: Beyond The Bestial
Album:

Beyond The Bestial

Medium: CD/Download
Stil:

Black Metal

Label: Ashen Dominion
Spieldauer: 34:52
Erschienen: 07.12.2018
Website: [Link]

Das Format EP bietet sich traditionsgemäß für Experimente an, die für die meisten Bands auf regulären Alben zu gewagt wären, oder markieren eine Zäsur im Schaffen der Musiker. Bei KHORS ist wohl letzteres der Fall, denn "Beyond The Bestial" stellt zugleich einen Rück- und Ausblick in die Zukunft dar.

Das kurze Ding enthält nämlich jeweils drei alte und neue Kompositionen der Gruppe, wobei es sich bei den erstgenannten um Neuaufnahmen dreier Stücke vom dritten Longplayer "Mysticism" handelt, dessen Veröffentlichung im Frühling 2019 genau zehn Jahre zurückliegt. Im Verbund mit den aktuellen Tracks entsteht ein einheitliches Klang- und Stilbild, das den gegenwärtigen Entwicklungsland im Hause KHORS widerspiegelt.

Das Quartett gehört bekanntlich zu den beständigsten und im Übrigen auch angenehm unpolitischen Black-Metal-Acts der gebeutelten Ukraine, wovon auch "Beyond The Bestial" eindrucksvoll Zeugnis ablegt. Das erste Song-Tripel gibt den aktuellen Stand bei KHORS wieder: Frontmann Jurgis intoniert in einem Klangbett, das man nur Atmospheric Black Metal vom Feinsten nennen kann, auf hingebungsvolle Weise muttersprachliche Texte, was dermaßen unter die Haut geht, dass man sich fragt, wieso die Gruppe nach gut anderthalb Jahrzehnten immer noch im tiefsten Underground steckt. Bassist und Gründer Khorus, ehemals Astrofaes, ist sogar noch länger am Start, aber nun gut, es liegt auf der Hand: die Herkunft … und Jurgis singt dummerweise auch bei den nationalistischen Heiden Nokturnal Mortum, womit sich die Combo für den Westen automatisch disqualifiziert.

Wie dem auch sei, das treibende Titelstück (zugleich der längste Track), 'Through The Realm Of Unborn Stars' mit seinem sich wiegenden Mittelteil inklusiver melodischer Vocals und das teilweise unverzerrte 'Frigid Obscurity Of Soul' (very Post Metal aufgrund der flirrenden Gitarren) strotzen vor Details und Gänsehaut-Momenten, die "Beyond The Burial" im Handumdrehen zur Genre-EP des Jahres machen.

Die mitreißende Walze 'Winterfall' enthält weniger Text und rückt den Keyboard-Bombast der Urversion in den Hintergrund, weshalb es nur noch in seinen Grundzügen anhand der Melodien erkennbar bleibt. Das elegische 'In The Cold Embrace Of Mist' kommt nun anders als auf "Mysticism" mit Glocken-Samples als tragendem Gestaltungsmittel. Das letzte Stück des Albums markiert auch hier das Finale: Das Instrumental 'Red Mirrors' gehört zu den verträumten Werken der Gruppe und weist jene unverkennbaren Synth-Lines auf, die KHORS innerhalb ihres Spektrums einzigartig machen, doch die neue Fassung ist noch ruhiger ausgefallen (komplett mit Cello- und Klaviersounds) und enthält ein paar Gesangsfetzen - meisterhaft, wie eigentlich die ganze Scheibe.

FAZIT: Wer KHORS kennenlernen möchte, sollte sich "Beyond The Bestial" zulegen, denn damit erhält man einen umfassenden Eindruck von dieser sträflich übersehenen Band. Wären die Mitglieder etwa Norweger statt Ukrainer, hätten sie längst bei einem größeren Label Unterschlupf gefunden.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 2925x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Beyond the Bestial
  • Through The Realm Of Unborn Stars
  • Frigid Obscurity Of Soul
  • Winterfall
  • In The Cold Embrace Of Mist
  • Red Mirrors

Besetzung:

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